In der Priorisierungsliste städtischer Investitionen in kommunale Schulen befindet sich die Brombacher Hellbergschule hinter der Fridolinschule und dem Hans-Thoma-Gymnasium an dritter Stelle. Nachdem bei einer Gebäudeanalyse der Tumringer Grundschule unter anderem dringender Handlungsbedarf beim Brandschutz festgestellt worden war, soll diese Maßnahme vorgezogen und die Hellbergschule abermals vertröstet werden.
Dies akzeptierten die Stadträte so nicht. Sie sahen Verwaltung und Gemeinderat gegenüber der Hellbergschule in der Pflicht und forderten eine transparente Gegenüberstellung notwendiger Arbeiten an beiden Schulen – insbesondere im Hinblick auf die Dringlichkeit der Sanierungsaufgaben. Die Mitglieder des Gemeinderats müssten wissen, ob sie „die berechtigten Erwartungen der Hellbergschule tatsächlich begründet enttäuschen können“, sagte Ulrich Lusche (CDU), der die Pläne ebenso kritisch hinterfragte wie Margarete Kurfeß (Grüne), Hubert Bernnat (SPD) und Matthias Lindemer (Freie Wähler).
Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic ließ dagegen keinen Zweifel an der Notwendigkeit des Handlungsbedarf in Tumringen. Gleichwohl werde die Stadt bis zur Gemeinderatssitzung Mitte Dezember nochmals genauer ausarbeiten, was in den betreffenden Schulen zeitnah geschehen muss – oder eben nicht.
Das Problem: Aus kaufmännischer Sicht sei es bei etlichen Gewerken sinnvoll, gleich umfassender zu sanieren, um nicht einige Jahre später an gleicher Stelle wieder eine neue Baustelle einrichten zu müssen, sagte Lutz. Dies wolle die Verwaltung nun genauer prüfen.
Grundsätzluch bleibe es bei der Priorisierung der Schulsanierungen. Doch könne der Zeitplan durch kurzfristig auftauchende Probleme immer wieder aufs Neue tangiert werden, so Neuhöfer-Avdic, die beispielhaft den massiven Wasserschaden in der Turnhalle der Eichendorffschule nannte.
Klar sei, so Lutz: „Sicherheit geht vor.“ Eine weitere Schulschließung aus Sicherheitsgründen wie an der Fridolinschule werde er in seinem Berufsleben kein zweites Mal mitmachen.
Unabhängig von Einzelfragen wurde der enorme Investitionsumfang der Stadt in ihre Schulen im Vortrag der Fachbereichsleiterinnen Annette Buchauer (Grundstücks- und Gebäudemanagement) und Ilona Oswald (Jugend, Schulen, Sport) deutlich: In den vergangenen fünf Jahren hat die Kommune 25 Milionen Euro in ihre Schulen und Turnhallen investiert. Aktuelle und geplante Investitionen summieren sich auf 35 Millionen Euro.
Über den Antrag der SPD zum Ein-Euro-Ticket berichten wir noch. Am 16. Dezember entscheidet der Gemeinderat über die Verabschiedung des Haushalts.