Heizen in Steinen Enormes Potenzial für Wärmewende in Gemeinde

PD
Die Referenten Stefan Ehinger (Zweiter von links) und Martin Völkle (Dritter von links) mit Klimamanager Ronn Buth (links) und Bürgermeister Gunther Braun (rechts) Foto: zVg/Gemeinde Steinen

Das Thema Wärmewende stößt in Steinen auf starkes Bürgerinnen-Interesse. Die Auftaktveranstaltung „Wie wird in Zukunft in der Gemeinde Steinen geheizt?!“ der dreiteiligen Informationsreihe „Fokus Wärmewende“ war mit rund 130 Teilnehmern gut besucht.

Das Thema Wärmewende stößt in Steinen auf starkes Interesse. Bürgermeister Gunther Braun eröffnete die Auftaktveranstaltung der dreitiligen Informationsreihe „Fokus Wärmewende“ in der Wiesentalhalle. Er erläuterte, dass die Gemeinde mit dem Format den Bürgern sachliche Informationen in den aufgeheizten Themen Energie- und Wärmewende zur Verfügung stellen möchte, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeindeverwaltung.

Ergebnisse präsentiert

Martin Völkle, Berater für Energieeffizienz und Klimaschutz bei der Energieagentur Südwest, präsentierte im ersten Vortrag die Ergebnisse der interkommunalen Wärmeplanung für die Gemeinde Steinen und das neue Klimaschutz-Reporting des Landkreises Lörrach.

Die Bestandsanalyse für Steinen ergab dabei, dass allein die Privathaushalte 70,3 Prozent des Wärmebedarfs ausmachen. „Steinen kann die Wärmewende nur realisieren, wenn die Bürger mitziehen. Das Potenzial ist enorm. Ohne die Mithilfe jedes Einzelnen erreichen wir die Klimaneutralität bis 2040 nicht“, sagte Völkle.

Klimaneutralität erreichbar

Gleichzeitig zeigten die Ergebnisse der Interkommunalen Wärmeplanung, dass die Klimaneutralität bis 2040 erreichbar sei, wenn alle Potenziale im Landkreis genutzt werden. Konkret gelte es, Abwärme zu nutzen, Tiefengeothermie zu prüfen, Nahwärmenetze effizient auszubauen sowie die individuellen Potenziale für Fotovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen zu heben.

Stefan Ehinger vom Wärmenetzbetreiber EWS Netze GmbH griff in seinem Vortrag die Erweiterung, Nachverdichtung und CO2-Bilanz der Nahwärmenetze auf. Er präsentierte den aktuellen Netzausbau in Höllstein und gab einen Ausblick auf die künftigen Erschließungsgebiete in Steinen.

Wartungsfrei und günstig

Die Anreize für einen Anschluss seien vielfältig: Die Wärmeübergabestation in den Gebäuden sei nahezu wartungsfrei, günstig zu betreiben und spare zudem Platz, ganz im Gegensatz zu einem Öltank oder einem Pelletlager. In aller Regel sei der Anschluss an ein Wärmenetz nachhaltiger und wirtschaftlicher als eine Einzelheizung. Zudem sei „diese Wärme“ langfristig aufgrund des Energiemixes kostenstabiler.

„Das Wärmenetz wird in Steinen und Höllstein laufend ausgebaut und umfasst derzeit eine Länge von 6,9 Kilometern. Damit können mehr als 1600 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden“, hielt Ehinger fest.

Zum Schluss sprach Völkle noch über den aktuell viel diskutierten Entwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ab 2024. Er erläuterte vorgesehene Erfüllungsoptionen zur 65-Prozent-Erneuerbare Energien-Pflicht sowie Übergangsfristen für Sonderfälle und Förderquoten. Außerdem verwies Völkle darauf, dass man bei der Veranstaltung am 15. Juni zur Heiztechnik auf die Details und die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Gesetzeslage eingehen werde. „Die Aufgabe der Wärmewende ist herausfordernd, aber unvermeidlich für eine lebenswerte Zukunft“, schloss Völkle.

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