Internationaler Brunch in Lörrach Kontakte über kulturelle Unterschiede hinweg

Martin Braun
Die Kochenden von der afrikanischen bis zur islamischen Gruppen sorgten für das kulinarische Angebot. Foto: Martin Braun

Im Rahmen der Wochen gegen Rassismus sind am Samstag rund 100 Besucher in die Alte Feuerwache auf dem „Campus Stadtkirche“ der Evangelischen Kirche Lörrach zum „Brunch International“ zusammengekommen.

Das afrikanische Ehepaar Helene Essengue und Teofile Tchakoumi – Eltern von jungen Erwachsenen und beide seit vielen Jahren in Deutschland – präsentiert hier zusammen mit Lionel Fosso Spezialitäten ihres Heimatlandes Kamerun. Zusammen vertreten sie einen Verein, der sich unter dem Namen „Welt aktiv“ für Migranten einsetzt. Ein Beispiel: Fosso aus Kamerun. Er fand seinen Weg nach Deutschland über die Türkei, wo er Forst- und Naturwissenschaft studierte. Er hält weiter den Kontakt zu seiner Familie aufrecht. In seinem Heimatland sprach er eine Bantusprache. Passend zum Brunch wünscht er daher: „A Tschah Tettom (Guten Appetit)“.

35 Plätze stehen bereit

Im Eingangsreich der Alten Feuerwache befindet sich das „Café Kirche“ mit seinem neuen Tresen. Von hier aus werden die Gäste bedient, die auf etwa 35 Plätzen an sieben Tischen rund um eine alte Säule in der Mitte des Raumes Platz nehmen können. Im daran anschließenden Versammlungsraum mit Altar vor einer Sandsteinmauer stehen für den Brunch acht Tische.

Auf diesen liegen die mitgebrachten Essensgaben der unterschiedlichen religiösen und internationalen Gruppen. Auf dem ersten Tisch befindet sich die Kasse, die von einem Mädchen aus einer Familie mit belgischem Hintergrund betreut wird. Vater und Bruder des Mädchens backen derweil an einem weiteren Tisch für das „Café Kirche“ süße Waffeln. Zwischen ihnen offerieren iranische Christen aus Lörrachs Baptistengemeinde ihre Spezialitäten.

Sehr schmackhaft

Ein indischer Gastronom aus Lörrach erzählt gegenüber unserer Zeitung von seiner Religion als Sikh, was auf Deutsch „Student“ bedeute. Er hat ein bunte Vielfalt an Speisen im Angebot. Zwei Frauen schmeckt es wunderbar.

Die Besucher kamen in der Alten Feuerwache zusammen. Foto: Martin Braun

Sie unterhalten sich vorne im Café. Es geht um Kochbananen und die Schärfe fremder Speisen. Der Brunch ermögliche einen Einblick in die Welt von Fremden.

Völkerverbindenes Motto

Und Pfarrerin Gudrun Mauvais kommentiert: „Opener“ (Öffner)! – und nennt passend das Motto ihrer Gemeinde an der Stadtkirche: „Eat, Pray, Love (Essen, Gebet, Liebe)“!

Direkt vor dem Altar der Gemeinde ist noch der Tisch der islamischen Gruppierung „Ahmadiyya Muslim Jamaal“ mit pakistanischer Herkunft. Vor ihrem Tisch hängt ein Tuch mit ihrem völkerverbindenden Motto: „Liebe für alle, Hass für keinen“! – und neben ihnen sind Tische von Christen: Mädchen, die für die Gastgeber „Campus Stadtkirche“ ihren Gästen Frühstücksbrötchen mit Marmelade, Butter und Honig bereiteten.

Reichlich Vielfalt gibt es auch bei der evangelischen Gemeinde der Koreaner aus Lörrach und Basel unter ihrer Leiterin Kyoung Hi Zell, einer Diakonin der evangelischen Landeskirche in Baden.

Exemplarisch für diese Gruppe ist auch der Lebensweg von Zell, die als junge Frau mit Anfang 20 nach Deutschland kam, um hier Deutsche Literatur zu studieren. Als Diakonin in Rheinfelden und Beauftragte für Ausländer im evangelischen Oberkirchenrat Karlsruhe weiß sie, wie wichtig Begegnungen sind. So auch beim „Brunch International“ in Lörrach.

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