Mehr als 300 Strafanzeigen
Es sei ihm weder praktisch noch emotional kaum zumutbar, jeden einzelnen Hasskommentar zu recherchieren, bei Meta zu melden und Strafanzeige zu erstatten, sagte Resch. Weder Meldungen an Facebook selbst noch rund 300 Strafanzeigen der DUH hätten die Drohungen gestoppt.
Nach Angaben von Meta-Anwalt Tobias Timmann lag der Anteil der "rechtsverletzenden Beiträge" in den Facebook-Gruppen bei unter einem Prozent. Eine Meta-Sprecherin sagte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur: Hassrede sei inakzeptabel und man gehe aktiv gegen deren Verbreitung auf den Meta-Plattformen vor. "In diesem Fall haben wir die unrechtmäßigen Inhalte, die uns gemeldet wurden, entfernt."
Hoffnung auf nächste Instanz
"Es ist bedauerlich, dass das Berliner Landgericht zwar die massiven Hass- und Gewaltkommentare verurteilt, aber keinen rechtlichen Weg sah, solche Foren auf Facebook zu verbieten und so all die Opfer von Hetz-Gruppen zu schützen", so Resch. Er hofft nun in nächster Instanz auf das Kammergericht.
Dort hatte die Grünen-Politikerin Renate Künast nach jahrelangem Kampf gegen wüste Beschimpfungen auf Facebook im November 2022 einen entscheidenden Erfolg erzielt. Laut Urteil musste das soziale Netzwerk der Politikerin die Daten von allen Nutzerinnen und Nutzern herausgeben, die sie im Netz massiv beleidigt hatten.