Inzlingen Auf Schusters Rappen um das Waieland herum

Die Oberbadische
Bei strahlenden Sonnenschein fand in Inzlingen am Sonntag der Banntag statt. Am Feldkreuz am Berg genossen die Teilnehmer einen ökumenischen Gottesdienst. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Banntag: Inzlinger Traditionsveranstaltung lockt fast 300 Wanderfreunde an / Auch viel Prominenz war dabei

Inzlingen (mh). Eine vielköpfige Menschenschar machte sich am Sonntagmorgen gut gelaunt und bei strahlendem Sonnenschein von der Erstelhalle aus auf den Weg, um einen Teil der Inzlinger Gemarkungsgrenzen abzugehen. Bürgermeister Marco Muchenberger freute sich über schätzungsweise 250 bis 300 Mitwanderer.

Zum Banntag begrüßte er Delegationen aus den Schweizer Nachbargemeinden Riehen und Bettingen sowie aus umliegenden Dörfern und Städten. Unter den Gästen weilten auch Lörrachs OB Jörg Lutz, die Bundestagsabgeordneten Armin Schuster (CDU) und Christoph Hoffmann, Landtagsabgeordneter Rainer Stickelberger (SPD) sowie Mitglieder des Kreistags und des Gemeinderates.

Ideengeber war Erich Hildebrand

Vor 30 Jahren führte die Gemeinde Inzlingen auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Erich Hildebrand erstmals eine Bannwanderung in der Wasserschlossgemeinde durch. Inzwischen hat sich diese alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung zu einer Tradition entwickelt, an der viele Menschen immer wieder gerne teilnehmen. Hildebrand hatte die Idee seinerzeit aufgegriffen, weil auch die Schweizer Nachbargemeinden Bettingen und Riehen solche Bannwanderungen anboten.

Der Banntag ist ursprünglich ein Brauch, der in vielen Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft, dem Zürcher Unterland und auch im solothurnischen Schwarzbubenland beheimatet ist. Am jenem Tag umschritten die Bürger einen Teil der Gemeindegrenze, um so regelmäßig zu kontrollieren, ob die Grenzsteine nicht mutwillig verschoben worden waren. Gleichzeitig wurde meist eine Flursegnung durchgeführt. Durch die modernen Vermessungstechniken verlor dieser Brauch seine Bedeutung und geriet vielerorts in Vergessenheit. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde er wiederentdeckt und hat heute eher den Charakter eines Volks- und Familienfests.

Veranstaltung mit Volksfestcharakter

So hat dieser Anlass auch in Inzlingen einen verbindenden Charakter, bei dem die Teilnehmer wieder einen Teil der Gemarkung erwanderten. Und es lässt sich immer wieder etwas Neues entdecken. Die Wanderroute führte durchs Ersteltal zur Mezelhöhe über die Holzmatt zum Hagenbacher Brückle und weiter über den Isäckleweg zum Feldkreuz am Berg. Dort wurden die Wanderer von den Klängen einer Bläsergruppe des Musikvereins sowie der Alphorngruppe „Am Waldrand“ aus Buus im Kanton Baselland begrüßt. Der Inzlinger Ernst Kramer gehört dieser Formation an.

Am Feldkreuz wurde auch ein ökumenischer Gottesdienst gehalten, der von Pfarrer Tobias Walkling und der Pastoralreferentin Anja Dörner gestaltet wurde.

Gottesdienst auf dem Berg

Walkling setzte sich mit einer durchaus politischen Ansprache mit den Begriffen Bann und Grenzen auseinander. Für ihn als Christ seien Grenzen zwischen Menschen schlicht nicht denkbar, sagte er. Das christlich-menschliche Miteinander müsse wieder in den Vordergrund gerückt werden. Auf Grenzen zu pochen oder gar Mauern zu bauen, sei für ihn sogar lästerlich, sagte der Geistliche. Anschließend reichte die Freiwillige Feuerwehr einen Umtrunk, bevor sich die Wandererschar wieder in Richtung Erstelhalle auf den Weg machte. Dort wurde ein kostenloses Mittagessen serviert, und der Musikverein spielte zur Unterhaltung auf.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading