„Sie dürfen auch tanzen, zunächst bitte jedoch im Sitzen“, verwies Mundrow auf die vordergründigen Qualitäten von Johann Strauss‘ „An der schönen blauen Donau“. Wenngleich die Klavierfassung an die klangliche Intensität einer Orchesterfassung nicht heranreichen kann, verstand es Mundrow zumindest mit den schmissigen Gesten des Werks wienerisches Flair zu verbreiten.
Im Gegensatz zu den tanzanimierenden Walzern von Johann Strauss lädt Frédéric Chopins Musik mit ihren figürlichen Kapriolen, ausladenden Harmonien und reizvollen Dissonanzen eher zum reinen Zuhören ein. Mit dem Grande Valse Brillante in As-Dur Op. 34 Nr. 2 und der Polonaise in As-Dur Op. 53 war Mundrow im Zentrum seiner pianistischen Kunst angelangt. Besonders mit der Polonaise verzauberte er das Publikum durch chromatisch angereicherte Erhabenheit und souverän gestaltete Sprachgesten.
Schließlich gab es auch in Inzlingen noch eine Zugabe. Mit einem pentatonischen Volkstanz aus China entließ der charmante Pianist das Publikum hernach zum Sektempfang.