„Da! Ganze zwölf Einrichtungen in Lörrach haben wir abtelefoniert – nichts geht, leider. Es gibt für meine Frau nirgends einen Platz. Wer soll das verstehen?“, deutet Pyrro Moukia auf einen Zettel mit Namen von Kindergärten samt Telefonnummern. Der 40-jährige Grieche, der in seiner Heimat mit Kleidung handelte, wählt seine Worte genau. „Eins nach dem anderen“, sagt er. Deutsche Sprichwörter haben es ihm angetan, obgleich unsere Sprache sehr schwer sei.
Alltag ist für ihn das ganze Vokabular, das er als festangestellter Linienbusfahrer bei der SWEG braucht: Viererticket, Ticket TriRegio-Mini, die RVL-Zonen – alles sitzt. „Ich fahre viel in Lörrach-Stadt und im Umland, auch Schulbus und so“, berichtet Moukia, der für seine Arbeit, aber auch für seine Familie alles geben will.
Genau deshalb kann auch er einfach nicht verstehen, dass seine Frau noch immer keinen „Praxisplatz“ für angehende Kinderpflegerinnen gefunden hat: „Meine Frau will doch unbedingt arbeiten. Sie strengt sich so sehr an.“ Pyrro Moukia sagt dies mit keinerlei Bitternis in der Stimme. Im Gegenteil. Auch Androniqi nickt und strahlt dabei. Denn die Flinte ins Korn schmeißen ist echt nicht ihr Ding.
Es geht um nur einen einzigen Tag pro Woche
Viele Kontakte hergestellt und zu helfen versucht hat auch Bernhard Greiner. Der Grenzacher ist mit Familie Moukia/Mukja freundschaftlich verbunden, hilft bei Behördenangelegenheiten und ist auch sonst immer zur Stelle, wenn Androniqi, Pyrro und die Kinder mal nicht weiterkommen.
Im Moment aber kann Greiner nur noch mit dem Kopf schütteln: „Überall – wirklich überall! – heißt es doch: Wir brauchen ganz dringend Fachkräfte im Erziehungsbereich. Und in diesem Fall scheitert es ausschließlich am Praxistag. Es geht um einen Tag pro Woche, der die entsprechende Einrichtung übrigens nicht einmal Geld kostet.“
Doch inzwischen drängt die Zeit: Das neue Ausbildungsjahr beginnt im September. Zwar hat die Mathilde-Planck-Schule Androniqi Mukja noch eine gewisse Fristverlängerung eingeräumt, „aber ich möchte natürlich von Anfang an im September dabei sein“, bittet die 34-Jährige um Hilfe.
Kontaktmöglichkeit: Kinderbetreuungseinrichtungen, die einen wöchentlichen Praxistag anzubieten haben, können sich direkt an Androniqi Mukja, Tel. 07621/953 85 20, wenden. Kindergarten oder Kita sollte von Inzlingen aus mit dem ÖPNV erreichbar sein.