In seiner Einführung erklärte Suter den mehr als 50 anwesenden Gästen im Bürgersaal, dass nur durch ein Testament des Bruders von Maria Anna Reich von Reichenstein, Domherr Franz Alexius, das Schicksal der Schwester überhaupt bekannt geworden sei. Hätte er selbst das Buch nicht geschrieben, wäre die Geschichte verloren gegangen, sagte der Autor. Im Rahmen seiner Recherchen habe er mithin eine Geschichte von europapolitischer Bedeutung erfahren, in welcher der damalige König Louis XV genauso mitmischte wie Papst Benedikt XIV.
Davon betroffen war Maria Anna Reich von Reichenstein, die einst im Kloster Andlau lebte, bevor sie aus nach wie vor ungeklärten Gründen offenbar notleidend als Gefangene in einem „Kloster“ in Besançon ihr Leben fristen musste. Ausschlaggebend dafür war ein „lettre de cachet“ des Königs Louis XV, ein königliches Dekret, das es erlaubte, jemanden ohne jegliche Gerichtsverhandlung wegzusperren.
Das Buch gibt jedoch nicht alle Antworten auf das „Warum“ und die Hintergründe der Verhaftung der Maria Anna Reich von Reichenstein. Fakt sei, es müsse dafür auch politische Gründe gegeben haben.