Inzlingen Den „Baum der Zukunft“ gibt es bisher noch nicht

Die Oberbadische
Revierförster Markus Dischinger Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Gemeindewald: Revierförster Markus Dischinger spricht im Inzlinger Gemeinderat / Eschen müssen weichen

Inzlingen (mh). Für den Inzlinger Gemeindewald sei für das Jahr 2020 mit einem Defizit von etwa 4000 Euro zu rechnen, sagte Revierförster Markus Dischinger, als er die Planung für den Forst im Gemeinderat vorstellte.

Als Gründe führte er die gestiegenen Verwaltungskosten und die zukünftige Verschiebung der Sortimente von der Esche hin zur Buche an. Es sei nicht davon auszugehen, so Dischinger, dass sich das in den nächsten Jahren ändern werde.

Für 2020 hat er einen Holzerlös von rund 45 000 Euro veranschlagt. Kostentreiber bei den Ausgaben ist neben Aufwendungen für die Holzernte mit 26 000 Euro der Kostenanteil für die „Beförsterung“. Dieser wird sich – als Folge der zum 1. Januar 2020 wirksam werdenden Organisationsreform – um rund 66 Prozent von 6100 auf 10 300 Euro erhöhen.

Für das kommende Jahr plant der Revierförster mit 530 Festmetern einen größeren Starkholzhieb im Bereich „Berg/Wildsevi“, wo vor allem Eschen entnommen werden sollen, bevor sie abgestorben sind. Weitere 100 Festmeter sind für so genannte „zufällige Ergebnisse“ vorgesehen. Das sind nicht planbare Eingriffe beispielsweise wegen Käferbefalls oder Trockenheit. Es könne sein, dass es bei diesen „zufälligen Ergebnissen“ zu größeren Holzmengen kommen könne, sagte der Förster, dann würden andere Hiebmaßnahmen zurückgestellt. Insgesamt plant Dischinger 890 Festmeter Holz einzuschlagen.

Auf 5,5 Hektar Fläche ist zudem eine Schlagpflege vorgesehen. Außerdem würden auf 1,4 Hektar Fläche die neu angelegten Kulturen gepflegt. Eine Jungbestandspflege sei nicht vorgesehen.

Der Förster erläuterte weiter, dass die sich offensichtlich ändernden klimatischen Rahmenbedingungen dem Wald sehr zu schaffen machten. Er befürchtet flächendeckenden Borkenkäferbefall bei den Nadelhölzern. Auch Trockenschäden würden das Erscheinungsbild des Waldes signifikant verändern. So könnte es sein, dass nach flächigem Käferbefall größere Kahlflächen entstünden, bei denen nicht unbedingt davon ausgegangen werden könne, dass sie alle schnell wieder bepflanzt würden. Für Inzlingen sehe es zurzeit noch nicht so dramatisch aus, schränkte Dischinger ein.

Auch hinsichtlich der Baumartwahl bei Neupflanzungen herrsche eine gewisse Unklarheit, denn „den Baum der Zukunft“ gebe es nicht. Man müsse auf kleineren Flächen auch mit Exoten experimentieren. Jedoch könne das aufgrund der Entwicklungszyklen der Bäume sehr lange dauern, bis die Eignung bestimmter Baumarten klar sei.

Weiter führte der Forstfachmann aus, dass auf der Gemarkung Inzlingen aufgrund des Eschentriebsterbens Verkehrssicherungsmaßnahmen fortgesetzt würden. Ebenso werde man auf eine funktionierende Wasserableitung Wert legen. Die Wegeunterhaltung werde daher im Einklang mit dem Starkregen-Management vorgenommen.

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