Inzlingen Eine Senke wird zum Hügel

Die Oberbadische
Durch den „Monte Schutti“ hat sich die Landschaft am Waidhof massiv verändert. Foto: Herbertz Foto: Die Oberbadische

„Monte Schutti“: Autobahn-Abraum türmt sich 30 Meter hoch

Inzlingen (mh). Aus einer Senke wurde ein Hügel, der bis zu 30 Meter aufragt. Am Ende werden es drei Millionen Kubikmeter Erdreich sein, wenn die sogenannte Seitenablagerung des Aushubmaterials am Waidhof auf Gemarkung Inzlingen im Rahmen des Weiterbaus der A 98 in Richtung Wehr abgeschlossen sein wird.

Das Regierungspräsidium Freiburg berichtete in der gut besuchten öffentlichen Sitzung des Inzlinger Gemeinderates zu den Aufschüttungen beim „Inzlinger Kreuz“. Der Leitende Baudirektor Dieter Bollinger vom Straßenbauamt in Bad Säckingen erläuterte den Sachstand zusammen mit Bauleiter Jens Scheck.

Seit 1995 wird am Waidhof Aushubmaterial für den Ausbau der Hochrheinautobahn A 98 aufgeschüttet. Fast unvorstellbare Mengen sind seit dieser Zeit auf diesem Areal abgelagert worden. Die insgesamt drei Millionen Kubikmeter Abraum werden dann bis zu 30 Meter hoch aufgetürmt sein.

Scheck berichtete, dass noch rund 110 000 Kubikmeter Abraum, vor allem aus dem Tunnelvortrieb Minseln, am Waidhof abgelagert werden. Damit wird die Top-Fläche modelliert. Bis Mitte 2018 soll der Tunnelvortrieb so weit abgeschlossen, dass keine größeren Abraummengen mehr am Waidhof ankommen. Es könnten lediglich noch kleinere Mengen sein, die bis zur Inbetriebnahme des Abschnitts – voraussichtlich 2021 – anfallen werden.

Man kann jetzt schon erkennen, dass weite Teile des Areals begrünt sind. Felsbänder geben Amphibien und Eidechsen neuen Lebensraum. Auch für den Reiterhof wurde das Gelände nivelliert.

Wie Scheck betonte, sei geplant gewesen, die Abraumablagerung relativ kompakt mit steilen Böschungen „als massiven Klotz“ anzuschütten. Die jetzige Lösung passe aber gut in die Landschaft. Es erfolge zudem nach und nach eine Bepflanzung mit Wiesen, Einzelbäumen und Wald, so dass man in einigen Jahren nichts mehr von dem Eingriff merken werde.

Weiter wird ein Radweg entlang der Bundesstraße angelegt, der bis nach Degerfelden führen soll. Dazu wird unter anderem die derzeitige Baustraße verwendet, die nach Abschluss der Arbeiten nicht zurückgebaut wird. Bollinger verwies auch auf den Reststreifen, der beim Rückbau der B 316 von drei auf zwei Fahrspuren nicht abgetragen wurde.

Im Rat wurde die Maßnahme weitgehend als gelungen bewertet. Urs Westermann (SPD) forderte „als Bonbon“ für den jahrelang mit großer Geduld ertragenen Dreck, eine sinnvolle Querung der Bundesstraße für Radler, die dann gefahrlos über die Straße auf den Radweg gelangen können.

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