Inzlingen Es gibt nur eine Richtung: nach oben

Manfred Herbertz
Das Wohnen wird auch in der Wasserschlossgemeinde immer teurer. Die Immobilienpreise steigen ungebremst, wie der Gutachterausschuss festgestellt hat. Foto: Manfred Herbertz

Immobilien: Preissteigerungen liegen in Inzlingen im zweistelligen Prozentbereich. Kaum Schweizer Käufer.

Inzlingen - In Inzlingen steigen die Preise für Immobilien und Bauland immer weiter. Und zwar im zweistelligen Prozentbereich, wie der Gutachterausschuss in seinem aktuellen Jahresbericht feststellt. Ein Ende der Preisspirale ist nicht abzusehen.

"Das macht mir Angst“, sagte Urs Westermann (SPD) in der jüngsten Sitzung des Inzlinger Gemeinderates nach der Präsentation der Bodenrichtwerte. Thomas Welz vom Fachbereich Vermessung der Stadt Lörrach stellte im Gremium die Preisentwicklung für Immobilien und Bauland für Inzlingen vor. Die Werte waren vom Gutachterausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Lörrach-Inzlingen ermittelt worden. Ergebnis: Auch im Waieland sind die Preise im Vergleich zur vorherigen Erhebung im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.

Welz schickte seinen Ausführungen voraus, dass die Preise nicht vom Gutachterausschuss festgelegt würden. Das Gremium ermittle lediglich, „was auf dem Immobilienmarkt geht“. Und das ist im Bereich Lörrach-Inzlingen nicht wenig.

Vor allem ältere Wohnungen legen zu

So wurde im vergangenen Jahr ein neuer Höchstwert erreicht: 223 Millionen Euro wurden im Immobilienbereich umgesetzt. „Im Bundesvergleich entspricht das einer Stadt mit einer Größenordnung von 100 000 Einwohnern“, machte Welz die Zahl deutlich.

Die durchschnittlichen Preise für Bauland sind in Inzlingen um zwölf Prozent von 330 auf 370 Euro je Quadratmeter geklettert, lediglich für Gartenland sanken die Preise atypisch von 19 auf 15 Euro. Selbst bei Acker-, Grünland und Wald habe es Preissteigerungen von 20 Cent je Quadratmeter gegeben.

Dramatisch sei der Preisanstieg bei Eigentumswohnungen ausgefallen, wie Welz herausstellte. Im Mittel seien die Preise um 25,2 Prozent höher ausgefallen. Bei Neubauten verzeichnete der Gutachterausschuss eine Steigerung von 16,5 Prozent im Vergleichszeitraum. Exorbitant teurer geworden sind Eigentumswohnungen mit einem Alter von mehr als 50 Jahren: Hier liegt der Preissprung bei satten 38,7 Prozent.

Rund 4000 Euro pro Quadratmeter muss in Inzlingen inzwischen für Neubau-Eigentumswohnungen bezahlt werden, in Lörrach muss man sogar mit 5000 Euro rechnen. „Der Markt bewegt sich weiter nach oben“, sagte Welz, der auf die Frage „Wann hört das auf?“ selbst keine schlüssige Antwort wusste.

Dabei ist der Anteil der Käufer aus der Schweiz nicht überproportional hoch, wie man aus der geografischen Lage Inzlingen womöglich folgern könnte. Im Jahr 2016 waren es rund vier Prozent Schweizer Käufer. Nach einem Anstieg anno 2017 auf acht liege man derzeit bei 2,5 Prozent Anteil von Schweizern, sagte Welz.

Der Preisanstieg sei jedoch kein Phänomen, das nur in der Grenzregion zu verzeichnen sei, betonte Welz auf Nachfrage von Michael Kramer (CDU). Ähnlich Entwicklungen sind auch in anderen Städten zu verzeichnen. Lediglich im ländlichen Raum der neuen Bundesländer seien Preise auf einem niedrigen Niveau, in den größeren ostdeutschen Städten wie beispielsweise Leipzig, Halle, Dresden steigen die Preise ebenso.

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