China wurde zur Fabrik der Welt. Es habe gelernt, immer schneller und besser zu produzieren. Vor zehn Jahren fingen die Chinesen dann an, richtig innovativ zu werden. „Und jetzt ist das Land dabei, die wirtschaftlichen Spielregeln der Welt neu festzulegen.“
„Während wir das Gefühl haben, die alte Welt fällt auseinander, entsteht in Asien ein Zusammenwirken“, sagte Sieren – und in Richtung USA: „Amerika unter Donald Trump manövriert sich mit seiner kurzsichtigen Politik ins Abseits.“ Shenzhen sei dabei, das neue Silicon Valley zu werden, sagte der China-Kenner.
China könnte der Alten Welt den Rang ablaufen
Die Chinesen seien Innovationen gegenüber sehr offen. Bargeld etwa spiele keine große Rolle mehr, Transaktionen gingen über das Handy oder gar über Gesichtserkennung. Dabei seien die Chinesen durchaus pragmatisch, denn sie sähen den Nutzen, welchen sie aus Neuerungen wie diesen ziehen könnten, warb Sieren.
China gehe aktiv in die Welt. Das könne man daran erkennen, mit welcher Energie die neue Seidenstraße errichtet wird. Dabei ließ Sieren anklingen, dass China wohl kaum anstrebe, mit militärischen Absichten die Weltordnung neu zu gestalten. Mit seiner Wirtschaftskraft sei China schon jetzt auf dem besten Weg dorthin.
Sieren zeichnete ein vielfältiges, teils zwiespältiges Bild einer Nation, die sich anschickt, die globale Wirtschaftsmacht Nummer eins zu werden. Seine mahnende Bilanz: Wenn Europa nicht aufpasse, könnte der Kontinent möglicherweise zum Freizeitpark werden. Denn China sei dabei, der Alten Welt in allen Belangen den Rang abzulaufen.