Inzlingen Frank Sütterlin löst Thomas Muck ab

Von Rolf Rombach
Bürgermeister Marco Muchenberger (von rechts) begrüßte das neue Führungsduo, bestehend aus Kommandant Frank Sütterlin und seinem Stellvertreter Stefan Bachthaler. Foto: Rolf Rombach

Stabwechsel: Inzlinger Feuerwehr wählt nach zehn Jahren einen neuen Kommandanten / Turbulentes Jahr

Zwei Punkte haben am Samstagabend die Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Inzlingen dominiert: die Rückschau auf das Unwetter vom 16. Juli sowie der Wechsel auf der Kommandobrücke. Thomas Muck reichte den Stab an seinen bisherigen Stellvertreter Frank Sütterlin weiter.

Von Rolf Rombach

Inzlingen. Die Inzlinger Wehr hat im vergangenen Jahr 61 Einsätze absolviert – das ist rekordverdächtig. Von der Bereitschaft im Gerätehaus wegen des Ausfalls der Notrufnummer über mehrere Fehlalarme bis zu 41 Wassernoteinsätzen reichte die Bandbreite.

Stefan Bachthaler rettet jungem Mann das Leben

Das Unwetter vom 16. Juli begann für die Truppe um 1.44 Uhr mit auf der Flutwelle entgegenschwimmenden Mülltonnen. Mit dem Lautsprecher des Mannschaftswagens wurde die Bevölkerung vor der Gefahr gewarnt. Stefan Bachthaler rettete damals auf dem Weg zum Feuerwehrhaus einem jungen Mann das Leben, der in einem offenen Kanalschacht zu ertrinken drohte. Zusammen mit dem Großvater des Jungen konnte dieser über Wasser gehalten werden, bis die Besatzung des Löschfahrzeugs da war.

Die Hilfe der Feuerwehren aus Lörrach und Efringen-Kirchen sowie des Technischen Hilfswerks wurden gerne angenommen. Vier Fahrzeuge und 30 Einsatzkräfte aus Inzlingen waren im Einsatz. Insgesamt zählte Muck 23 Fahrzeuge und 79 Einsatzkräfte. Die dankbare Inzlinger Bevölkerung spendete Geld und versorgte die Einsatzkräfte mit Essen und Getränken.

Einsatztag mit 19 Stunden

Um 17.30 Uhr rückte die Inzlinger Wehr schließlich ab, um in Lörrach Überlandhilfe zu leisten. Um 21.30 Uhr sollte Einsatzende sein, doch erst eine Ölspur am Waidhof markierte später den letzten Einsatz an jenem Freitag.

Vielfältiges Engagement

Mucks Dank ging an zahlreiche Kameraden, die zusätzliche Tätigkeiten ehrenamtlich in ihren Spezialgebieten übernahmen. Besonders hob der Kommandant die Arztpraxis Derks hervor, die für einen Teil der Mannschaft einen Impftermin organisierte, da nicht alle Einsatzkräfte zum Termin der Kreisfeuerwehr konnten.

Jugendabteilung

Für den erkrankten Jugendwart Marvin Hirt las Schriftführer Reinhard Keller den Bericht vor. 26 Mal trafen sich die sechs Buben und vier Mädchen. „Ich war überwältigt von der Solidarität in der Gemeinde“, ließ Hirt die Versammlung wissen anlässlich des Erfolgs beim Wettbewerb der Badischen Gemeindeversicherungen, bei dem die Inzlinger 3000 Euro gewannen. Das Geld soll für neue Sportkleidung und einen Ausflug zur Kameradschaftspflege verwendet werden.

Wahlen

Nach zehn Jahren stellte Kommandant Thomas Muck sich nicht mehr zur Wahl. Zum Nachfolger gewählt wurde der bisherige Stellvertreter Frank Sütterlin. Neuer „Vize“ ist Stefan Bachthaler. Die Kasse führt künftig Bernhard Karth, der Adolf Posefski ablöste.

Lob und Dank

Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Dietmar Müller betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit der Einsatzkräfte: „Die Extremwetterlagen haben uns gezeigt, dass wir einander brauchen.“ Bürgermeister Marco Muchenberger fasste stolz und dankbar zusammen: „Wie wichtig die Arbeit unserer Feuerwehr ist, haben wir im vergangenen Jahr eindrucksvoll erlebt. Ein großes Dankeschön! Wir haben gemerkt, dass ihr da seid, wenn wir euch brauchen.“ Als kleines Geschenk kündigte er an, dass die Badische Gemeindeversicherung eine Wärmebildkamera für die Wehr sponsern werde.

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