Auch die Wasserschlossgemeinde bekommt jetzt ihr „Ein-Euro-Ticket“ für den innerörtlichen Busverkehr. Der Inzlinger Gemeinderat hat am Dienstag einstimmig die probeweise Einführung beschlossen.
ÖPNV: Gemeinde Inzlingen übernimmt probeweise das aus Lörrach bekannte vergünstigte Viererticket
Auch die Wasserschlossgemeinde bekommt jetzt ihr „Ein-Euro-Ticket“ für den innerörtlichen Busverkehr. Der Inzlinger Gemeinderat hat am Dienstag einstimmig die probeweise Einführung beschlossen.
Von Manfred Herbertz
Inzlingen. Noch in diesem Jahr soll das Projekt anlaufen. Die Bürger können dann für einen Euro von der Grenze bis zum Waidhof oder umgekehrt fahren – die Weiterfahrt nach Lörrach kostet weiterhin die regulären 2,50 Euro.
Bürgermeister Marco Muchenberger rief zunächst die Vorgeschichte in Erinnerung. Denn bislang kostet die Einzelfahrt innerhalb von Inzlingen ebenfalls 2,50 Euro. Wenn man ein Viererticket erwirbt, reduzieren sich die Fahrtkosten bisher auf zwei Euro pro Fahrt. Bereits im Jahr 2014 habe die Gemeinde darauf gedrungen, die Preise im Ortsverkehr zu senken. Dies ohne Erfolg, wie Muchenberger bedauerte. Bewegung sei dann in die Angelegenheit gekommen, als die Stadt Lörrach einen Vorstoß in Richtung Ein-Euro-Ticket gemacht hatte, welches wochentags ab 9 Uhr morgens gilt und ein Verkaufsschlager ist.
Dann habe der Gemeinderat Inzlingen versucht, auf diesen Zug aufzuspringen. „Denn wir haben eine besondere Situation im Dorf“, sagte Muchenberger. Immerhin lägen zwischen Ober- und Unterdorf runde zwei Kilometer Strecke. Man habe ausgerechnet, dass auf Inzlingen rund 14 000 Euro an Kosten für das Ein-Euro-Ticket zukommen würden.
„Es gibt nun eine einfache Lösung, die zusammen mit Gemeinderat und RVL besprochen wurde“, sagte Muchenberger: Die Gemeinde kauft beim Verkehrsverbund RVL normale Vierertickets zum regulären Preis von acht Euro an und gibt diese aber zum halben Preis an die Bürger weiter.
Vorerst 100 vergünstigte Vierer-Fahrkarten
Diese Vierer-Fahrkarten werden besonders gekennzeichnet, so dass sie nur auf der Inzlinger Gemarkung verwendet werden können. Sie sollen bald an verschiedenen Verkaufsstellen im Dorf angeboten werden und zudem - im Gegensatz zum Lörracher Modell - ganztags gelten.
Dieser Vorschlag fand einhellige Zustimmung im Gemeinderat. Markus Haag (Gemeinsam für Inzlingen) fand es ganz toll, „dass es auf so einfache Art und Weise klappt“. Hanspeter Bachthaler (CDU) bezeichnete es als gute Lösung und als Einstieg in einen günstigen Nahverkehr.
Das Ticket sei klasse, sagte Jan Sprachta (SPD), aber man müsse weiterdenken, dass man künftig auch günstiger nach Lörrach komme. Michael Kramer (CDU) ergänzte, das „Dorfticket“ sei gut, aber man müsse aber weiterhin eine ordentliche Busverbindung nach Süden im Visier behalten.
Die Gemeinde Inzlingen will beim RVL nun erst einmal ein Kontingent von 100 Viererkarten erwerben. Wenn dieses erschöpft sei, sagte Muchenberger, werden Verwaltung und Gemeinderat nochmals prüfen, ob man das Angebot aufrechterhält, es eventuell verändert oder gar aufhebt.