Inzlingen Gott, die Welt und die Kunst

Die Oberbadische
Der Chor „Salt’n’Light“ unter der Leitung von Bierte Niemann erfreute mit beherztem Gesang im ehemaligen Inzlinger Schulhof. Foto: Willi Vogl Foto: Die Oberbadische

Matinee: Chor „Salt’n’Light“ erfreut mit Gospels im Atelier von Max Meinrad Geiger in Inzlingen

„Tags zuvor hatte der Chor Salt’n Light bei „Lörrach singt“ seine Generalprobe für das heutige Konzert in Inzlingen.“ Mit diesen launigen Worten begrüßte Max Meinrad Geiger die Gäste zur sonntäglichen Matinee in seinem Atelier.

Von Willi Vogl

Inzlingen. Der gebürtige Inzlinger Geiger studierte fünf Jahre lang Kunst in Basel und arbeitet seit 1980 als freischaffender Künstler. Seit einiger Zeit wohnt und werkelt er im Alten Schulhaus, wo er bereits als Bub erste gestalterische Anregungen von seinem Lehrer erhielt, wie er berichtete. Bekannt ist Geiger heute vor allem durch seinen Feuertulpenturm im Lörracher Grüttpark, der jährlich zur Sommersonnenwende als Geselligkeit stiftende Feuerstelle zum Einsatz kommt und stets viele Menschen anlockt.

Vor dem Inzlinger Wasserschloss und dem Lörracher Burghof laden Geigers Tulpenbänke zur Rast ein. Neben Motiven wie Sterne, Sonnenräder und Wassertropfen in Blech oder Stein findet man auch in seinem Atelier vor allem immer wieder Tulpen. Modellplatten seiner „Firewall“ aus tulpenbemustertem Blech verweisen auf feurige Großaktivitäten.

Neben dem Feuer stellt für Geiger auch das Wasser in seinen verschiedenen Aggregatzuständen ein Faszinosum dar. Ein mystisch marmorierter Eisklumpen bildete ein Geschenk für die Bewohner des ehemaligen Pfarrhauses, die ihre Gartentreppe als Chorbühne zur Verfügung stellten.

Vergänglich, wie die schmelzende „Eisprinzessin“, jedoch nicht minder amüsant war der Gesang von „Salt’n’ Light“ unter der Leitung von Birte Niemann. Die 13 Chorsänger boten einen bunten Strauß ihrer Lieblingslieder, die sich seit der Gründung vor zwölf Jahren herausgebildet haben. Das Publikum hatte Gelegenheit, sowohl im Innenhof des alten Schulhauses, dem ehemaligen Pausenhof, als auch auf Straßen-niveau, gleichsam auf einer Galerie, dem beherzten Chorgesang zu lauschen.

Das Repertoire spannte sich von englischen Gospels über afrikanische Gesänge bis hin zu neuerem christlichen Liedgut. Den Rahmen bildete „An Irish Blessing“ des US-Amerikaners James Moore.

„Wenn du singst, sing nicht allein“

Passend zur aktuellen Temperatur in der Region und zum politischen Weltklima hörte man die von Enoch Sontonga verfasste Nationalhymne Südafrikas „N’kosi Sikelel’i Afrika“. Von Andreas Volz gab es auf der Pfarrgartentreppe „Deine Hand ist über mir“ und „Meine Seele ist stille in Dir“. Frisch aus der Feder von Chorleiterin Birte Niemann stammte das Chorlied „Wenn du singst, sing nicht allein“. Der Chor sang ebenso frisch und fröhlich und präsentierte sich am Ende gar auch mit körperlich bewegtem Gospelgesang.

Im Anschluss nutzten die Gäste bei Wein und Brezeln die Gelegenheit zum heiteren Austausch über Gott, die Welt und die Kunst.