Der Kindergarten in Netrawati Dabjong wurde an die Gemeinde übergeben. Diese unterhält ihn selbst und bezahlt auch die Betreuerin der Einrichtung. Gemeinsam mit der Kommune Netrawati Dabjong und den Schmitz-Stiftungen unterstützt der Verein Nepal-Inzlingen die Gestaltung eines kleinen Spielplatzes vor dem Kindergartengebäude. „Der Betrieb des Kindergartens ist ein riesiger Fortschritt und eine Chance für die Dorfentwicklung. Es gab bisher keinen Zugang zu einer geeigneten Bildungseinrichtung für die Dalit-Bevölkerung“, berichtet Klaus Bender im Nachgang der Reise. Dalit sind sogenannte Unberührbare, die Bender zufolge Diskriminierungen ausgesetzt sind. Die nepalesische Partnerorganisation Integrated Community Development Campaign (ICDC) des Inzlinger Hilfsvereins werde den Kindergarten regelmäßig besuchen.
Hilfe für vier arme Dorfgemeinschaften
Ein neues, dem Vorsitzenden zufolge durchaus komplexes Unterfangen des Vereins Nepal-Inzlingen ist die Förderung der Dorfentwicklung. Als Projektdörfer wurden Damaichhap, Tamaichhap, Dadapari und Khajuriswyuara auserkoren.
Primär geht es um die Förderung der Existenzgrundlage bedürftiger Dorfbewohner. Dazu kommen die Verbesserung beziehungsweise der grundlegende Aufbau von sanitären Einrichtungen in Gemeinde Netrawati Dabjong. Drei Viertel der Kosten tragen die Schmitz-Stiftungen, weitere 15 Prozent steuert die politische Gemeinde bei, und zehn Prozent übernimmt der Verein Nepal-Inzlingen. „Das Projekt zielt darauf ab, vier der ärmsten Dorfgemeinschaften in dem ländlichen Distrikt Dhading zu fördern“, weiß Klaus Bender.
Man wolle einerseits die Bewohner der vier kleinen Ortschaften für Hygiene und Gesundheit sensibilisieren und andererseits den Zugang zu gutem Trinkwasser und die sanitären Einrichtungen verbessern. Außerdem gelte es die Institutionalisierung der frühkindlichen Erziehung fortzuführen. Des Weiteren wollen die am Hilfsprojekt Beteiligten die Dorfbewohner dabei unterstützen, ihr traditionelles Geschäft in den jeweiligen Berufen (darunter Schmiede, Schneider, Musiker und Subsistenzbauern) auszubauen und zu verbessern.
Erste Schritte sind bereits getan
Der erste Schritt für eine nachhaltige Förderung der Dörfer Damaichhap und Khajuriswyuara wurde bereits vollzogen durch den Bau und Eröffnung eines Kindergartens/Vorschule für Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren.
„Der Bau der Toiletten hat begonnen. Die Bewohner sind aktiv beteiligt. Es werden insgesamt 76 Toiletten neu gebaut oder renoviert“, freut sich Klaus Bender, der mit seiner Frau Annette vor wenigen Wochen erst aus Nepal ins Waieland zurückgekehrt ist. Außerdem seien bereits mehrere Gesundheits- und Hygieneschulungen vorgenommen, Hygienekits verteilt und ein neuer Wassertank errichtet worden.
Ein Höhepunkt des Besuches war Bender zufolge die Übergabe eines „Panche Baja“-Sets. Diese fünf traditionellen Musikinstrumente gingen an örtliche Musiker, die mit ihrer dann professionelleren Darbietung zusätzliches Einkommen generieren könnten. Musik spiele dort eine große Rolle. Das Engagieren von Musikern bei allerhand Festlichkeiten und Anlässen sei üblich.
Die nächste Rückreise wird sehr lange dauern
Bereits in wenigen Monaten will das Ehepaar Bender sich wieder von Inzlingen nach Nepal aufmachen und schauen, wie die Dinge sich vor Ort entwickeln und was aus den Spenden geworden ist, die der Verein Nepal-Inzlingen generiert. Die Rückreise ins Waieland dürfte allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen, denn der promovierte Biologe und seine Frau wollen ihr Auto abholen, das in Nepal geblieben ist, und damit wieder heimfahren.
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