Neben den tanzverbundenen Walzern konnte man in konzertanten Werken auch eine ganz andere Welt des Walzers wahrnehmen. So bezauberte Mundrov in Frederik Chopins Grand Walzer As-Dur, op. 34, Nr. 2 mit thematisch virtuosem Perlwein und agogisch fantasievollen Übergängen. Mit der Polonaise As-Dur, op. 53, von Chopin 1842 anlässlich des polnischen Aufstands in Krakau komponiert, setzte Mundrov auch eine politische Bekennernote im ansonsten Dur-fröhlichen Werkreigen. Das harmonisch und figurativ breitgefächerte Werk birgt so manche technische Hürde, die Mundrov nicht nur souverän meisterte, sondern darin mit wuselnder Chromatik, einem heroisch anmutenden Thema und grandios artikulierten Oktaven im Mittelteil auch kurzweilige Unterhaltung auf höchstem Niveau präsentierte.
Mit einer sprechenden Introduktion und andalusischen Kadenzen in Isaak Albéniz‘ „Prelude und Tango“ sowie den flirrend repetitiven Flamenco-Farben in „Asturias“ sah sich das Publikum in spanische Gefilde versetzt.
Wie zu Beginn der Matinee war auch in einer traditionellen Weise aus Sevilla mit Klatschen und kräftigem „Olé“ wieder Publikumsbeteiligung gefragt. Peter Kreuders „Sag beim Abschied leise Servus“ und als Zugabe „Die Reblaus“ von Hans Moser endete der beschwingt klingende Neujahrsgruß.