Inzlingen Im legendären „Scotch Club“ brach zwischen ihnen das Eis

Die Oberbadische
Sybille und Sepp Beha feiern am heutigen Freitag das Fest ihrer Goldenen Hochzeit. Foto: Herbertz Foto: Die Oberbadische

Goldene Hochzeit: Sybille und Sepp Beha aus Inzlingen gingen heute vor 50 Jahren den Schritt vor den Traualtar

Inzlingen (mh). Vor 50 Jahren traten sie vor den Traualtar: Sybille und Sepp Beha, die am heutigen Freitag ihre Goldene Hochzeit feiern können. Mehr als 40 Jahre lang waren sie beliebte Gastgeber im „Wasserschloss“, das sie gemeinsam zu einer Topadresse der Gastronomie gemacht hatten. Inzwischen wird das Restaurant von den Töchtern Simone und Stephanie geführt. Sepp und Sybille Beha haben sich ins Privatleben zurückgezogen und genießen in ihrer schmucken Wohnung an der Riehenstraße das Leben.

Als Arbeitskollegen waren sie sich zunächst nicht grün

Das Jubelpaar blickt auf eine schöne, erfüllte Zeit zurück. Kennengelernt haben sie sich in der „Krone“ in Haltingen, wo Sepp Beha „während einer Zeit von drei Jahren immer wieder einmal“ in der Küche stand. Dorthin hatte es auch Sybille Fürst gezogen. Die damals 18-Jährige war nach ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau, die sie in Singen am Hohentwiel absolviert hatte, zusammen mit ihrer besten Freundin nach Haltingen gezogen. Dort traf sie auf Sepp Beha.

Sympathie von Anfang an? Liebe auf den ersten Blick? Nein, eher das Gegenteil war der Fall, wie Sepp Beha sich schmunzelnd erinnert: „Wir haben uns zunächst ganz schön gefetzt. Ich, das freche Köchlein, und dort die aufgetakelten Weiber.“ Sepp war damals als Souschef in der „Krone“ tätig, und Sybille arbeitete im Service.

Nach Feierabend zog Sepp ab und zu mit einem Kollegen los, unter anderem in den legendären Lörracher „Scotch Club“. „Dahin haben wir die zwei Frauen einfach mal mitgenommen.“ Und Sybille sagte dort plötzlich zu Sepp: „So blöd, wie du dich anstellst, bist du ja gar nicht“, und lacht herzhaft über den Spruch von damals.

Das Eis war gebrochen. Aus den beiden Streithähnen wurde ein Paar. Sepp Beha musste aber noch zum Militär. Sybille Fürst arbeitete derweil in Basel, wo die beiden dann auch zusammenwohnten. „Es hat auf einmal einfach alles gepasst“, sagen die beiden überzeugt. Am 14. Mai 1971 ging es zum Standesamt, und tags darauf wurde die kirchliche Hochzeit gefeiert.

Michelin-Stern 25 Jahre lang verteidigt

Bereits im Jahr 1973 wagte das junge Paar den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm die „Sonne“ in Rümmingen. Hier konnte Sepp Beha sich verwirklichen. Seine Kochkunst wurde mit einem Michelin-Stern gewürdigt, den er 25 Jahre lang behielt. Sein Frau Sybille hielt die Fäden im Service zusammen.

1978 zog es die Behas schließlich ins Waieland, wo sie das „Wasserschloss“ übernahmen. Es wurde eine andauernde Erfolgsgeschichte. Das Geheimnis des beruflichen Erfolgs liegt auch darin begründet, „dass wir uns immer hervorragend ergänzt haben“. Ohne das Gemeinsame, das Verbindende, wäre dies alles so nicht möglich gewesen, ist das Paar überzeugt.

Sybille Beha kümmerte sich mit viel Herzblut um den Service und die Gäste. „Das hat mir die Freiheit gegeben, in der Küche meine Kreativität auszuleben“, sagt Sepp Beha. Mit ihrer herzlichen Art und ihrer Offenheit hat Sybille Beha zudem einen großen Teil zum Erfolg des Hauses beigetragen.

Dass die beiden Töchter, Simone und Stephanie, das Restaurant und Gästehaus weiterführen, macht Mama und Papa stolz: „Es ist schön, zu sehen, dass es weitergeht.“ Behas sind zuversichtlich, dass es nach Corona auch wieder bergauf gehen wird.

Pandemiebedingt wird es kein großes Familienfest zur Goldenen Hochzeit geben, sondern man wird sich im ganz kleinen Kreis zum Essen – „natürlich aus der Schlossküche“ – treffen.

Die beiden sind mit ihrem Leben zufrieden: „Uns geht es gut, und wir sind dankbar, dass wir auch gesundheitlich noch fit sind, und wir genießen unseren großen Garten mit seinen Wildblumen.“ Ebenso dankbar sind Sybille und Sepp Beha dafür, dass die Familie zusammensteht.

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