Inzlingen „In der Neumatt“ wird wohl teurer

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Wie teuer wird die Erschließung des Baugebiets „In den Neumatt“ am Ende wirklich? Foto: Heinz Vollmar

Gemeinderat: Kostenkalkulation für Erschließung des Inzlinger Neubaugebiets ist kaum zu halten

Die bisherige Kostenkalkulation für die Erschließung des Baugebietes „In der Neumatt“ scheint mittelfristig nicht zu halten. Die Folgen des Ukraine-Kriegs und die galoppierende Inflation lassen die Preise steigen und setzen hinter immer mehr Bauvorhaben ein Fragezeichen.

Inzlingen (mv). In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats Inzlingen war diese Entwicklung auch Thema beim Blick auf die Kostenfeststellung für das Baugebiet „In der Neumatt.“ Zu einer potenziellen Kostensteigerung für die „Neumatt-Erschließung“ äußerte sich Planer Adolf Himmelsbach.

Er skizzierte zunächst die bauliche Struktur des Baugebiets, so auch die geplanten ökologischen Maßnahmen am Mühlebach. Himmelsbach sagte, dass Produkte, die in Verbindung mit Erdöl hergestellt würden, einer deutlichen Preissteigerung unterworfen seien. Dazu zählte Himmelsbach beispielsweise Kunststoffrohre und Bitumen. Der Preisschub gelte aber auch für Stahl, Roheisen oder Nickel. Diese Produkte würden zu einem wesentlichen Anteil aus Russland, der Ukraine und Weißrussland bezogen – und würden auch bei der Erschließung des Baugebiets „In der Neumatt“ benötigt

Vergabe für Juli geplant

Den bisherigen Terminplan wolle man jedoch einhalten. Himmelsbach geht davon aus, dass das Umlegungsverfahren Ende Juni abgeschlossen sein wird, sodass Mitte Juli die Submission erfolgen werde. Eine endgültige Vergabe der Bauleistungen könne dann in der Juli-Sitzung des Gemeinderats stattfinden.

In Bezug auf die massiven Preissteigerungen brachte der Planer auch sogenannte Stoffpreisgleitklauseln ins Spiel. Hierbei handelt es sich um Klauseln in den Geschäftsbedingungen, die es den Unternehmern ermöglichen, die durch Preissteigerungen entstehende Mehrkosten an die Auftraggeber weiterzureichen. Dabei seien jedoch vor allem bei öffentlichen Auftraggebern besondere Rechtsvorschriften zu beachten.

Für das Baugebiet „In der Neumatt“ wirft das komplexe Verfahren jedoch Fragen auf. So wollten einige Gemeinderatsmitglieder wissen, ob Kostensenkungen ebenfalls an die Kommune weitergeben würden. Himmelsbach bezeichnete dies angesichts der aktuellen Situation jedoch als unwahrscheinlich.

Kostenberechnung bleibt

Der Gemeinderat entschloss sich daher, an der vorliegenden Kostenberechnung in Höhe von 1,43 Millionen Euro festzuhalten und die Bauleistungen auszuschreiben. Erst nach der Submission soll bei zu massiven Kostensteigerungen entschieden werden, ob man die Finanzierung des Projekts anpassen oder schlimmstenfalls die Ausschreibung wiederholen müsse.

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