Volksbank-Schließung: Gemeindeverwaltung setzt auf anstehende Sitzung des Aufsichtsrats
Lässt sich die Volksbank Dreiländereck doch noch dazu bewegen, die Filiale in Inzlingen Ende nicht wie geplant Ende des Monats zu schließen? Die Hoffnung der Gemeindeverwaltung ruht auf dem Aufsichtsrat der Bank, der kommende Woche tagt.
Inzlingen (tn). Wie die Verwaltung der Wasserschlossgemeinde mitteilt, habe Vorstandsvorsitzender Günther Heck am 13. August bei Bürgermeister Marco Muchenberger angerufen und mitgeteilt, dass die Volksbank ihre Filiale in Inzlingen aufgrund von wirtschaftlichen Veränderungen zum 31. Oktober schließen und auch ihre Selbstbedienungsgeräte (Geldautomat und Kontoauszugsdrucker) entfernen werde. „Vorher gab es keinerlei Andeutungen in dieser Hinsicht“, heißt es aus dem Rathaus der Gemeinde dazu.
Die Verwaltung habe sich dann umgehend mit einem eineinhalbseitigen Schreiben an Heck gewandt und ihn mit ausführlicher Begründung der Inzlinger Verhältnisse sowie unter Hinweis auf die lange Geschichte der Genossenschaftsbank vor Ort gebeten, die „extreme Entscheidung“ nochmals gründlich zu überdenken, weil diese aus Inzlinger Sicht nicht nachvollziehbar ist. Die vielen Kunden aus dem Dorf, welche der Bank teils über Jahrzehnte die Treue gehalten haben und Genossenschafter sind, seien „schwer vor den Kopf gestoßen“. Wenigstens die SB-Geräte sollten erhalten bleiben, lautete die Forderung der Gemeindeverwaltung.
So dauerte es nicht lange, bis das Thema von den Medien – darunter das SWR-Fernsehen und unsere Zeitung – aufgegriffen wurde. Es erschienen mehrere Artikel und Leserbriefe zum Thema. Im Rahmen einer Sammelaktion kamen zudem mehr als 1000 Unterschriften gegen die Volksbank-Schließung zusammen.
Der Gemeinderat hat das Thema dann in öffentlicher Sitzung am 25. September ausführlich behandelt. Die vorgetragenen Argumente gegen die Schließung wurden danach dem Vorstandsvorsitzenden, dem Aufsichtsratsvorsitzenden, Eugen Katzenstein, und allen Aufsichtsräten schriftlich mitgeteilt mit der nochmaligen Bitte, ihre Entscheidung zu überdenken. Die Unterschriftenlisten seien dem Schreiben beigefügt worden, wie es seitens der Gemeindeverwaltung heißt.
In einem Telefonat zu Wochenbeginn hätten Heck und Katzenstein gegenüber Bürgermeister Muchenberger „unmissverständlich“ erklärt, dass es aus ihrer Sicht bei der getroffenen Entscheidung bleibe und deshalb auch kein weiterer Gesprächsbedarf mehr bestehe, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. „Diese harte Haltung ist für unsere Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger höchst bedauerlich“, heißt es.
Weiter wurde mitgeteilt, dass sich der Aufsichtsrat der Bank kommende Woche bei einer Sitzung noch einmal mit dem Thema befassen werde.
„Leider können wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nichts Positives berichten, hoffen aber, dass der Aufsichtsrat zu einem anderen Ergebnis kommt“, schreibt die Gemeindeverwaltung abschließend.
