Inzlingen Kursverluste belasten den Etat

Die Oberbadische
Den Löwenanteil ihrer Schulden hat die Gemeinde Inzlingen in Schweizer Franken. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Haushalt: Inzlingen hat mit 1635 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung im kreisweiten Vergleich

Die finanzielle Lage der Gemeinde Inzlingen bleibt angespannt. So sind im kommenden Jahr zwar keine neuen Kreditaufnahmen vorgesehen, der Schuldenstand sinkt aber auch nicht. Dieser ändert sich vielmehr täglich.

Von Tim Nagengast

Inzlingen. In Zeiten einer anderen Zinspolitik hatte die Gemeinde Inzlingen – wie so viele weitere Kommunen – auf Kredite in Schweizer Franken gesetzt. Seit dem Beginn der Euro-Krise vor rund zehn Jahren und dem Ende der massiven Euro-Stützungskäufe durch die Schweizer Nationalbank im Januar 2015 drücken diese Belastungen nun ganz ordentlich, ist der Euro gegenüber dem Schweizer Franken doch massiv abgewertet worden. „Das heißt: Unser Schuldenstand ändert sich täglich“, sagte Kämmerin Dorothee Schottmüller am Dienstagabend im Rahmen der Haushaltsberatungen des Gemeinderates. Allein im laufenden Jahr habe die Gemeinde Inzlingen rund 100 000 Euro Kursverlust hinnehmen müssen, hielt die Rechnungsamtsleiterin mit Blick auf die Franken-Kredite der Wasserschlossgemeinde fest.

Wie diesbezüglich weiterverfahren werden soll, will Bürgermeister Marco Muchenberger im Gemeinderat zu gegebener Zeit thematisieren. Es gebe kommendes Jahr beispielsweise die Möglichkeit, ein Darlehen über 1,56 Millionen Schweizer Franken umzuschulden.

Mit Stand von Jahresbeginn 2019 hat die Gemeinde Inzlingen rund 3,928 Millionen Euro Schulden – das Gros, nämlich 3,68 Millionen Euro, in Schweizer Franken. Großartig tilgen kann die Gemeinde nicht, und nennenswerte Zinsen erhält sie selbst auch keine. Der Schuldenstand (Kernhaushalt) wird sich somit bis zum Ende des Haushaltsjahres 2020 auf dann 4,08 Millionen Euro erhöhen, wie im Etat-Entwurf prognostiziert wird. Das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 1635 Euro – mit die höchste im Landkreis Lörrach.

„Trotzdem stehen wir eigentlich gut da“, bewertete Ratsmitglied Markus Haag (Liste Gemeinsam für Inzlingen) die Lage. Der frühere Gemeindekämmerer sprach von rund drei Millionen Euro liquider Mittel sowie einem beträchtlichen Grundvermögen der Gemeinde, welche insgesamt höher lägen als die Schulden. „Und diese tun uns nicht weh“, sagte Haag.

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