Dank der Arglist der Frauen findet sich dieser schnell in Gestalt eines trotteligen Dämons. Zurück im irdischen Leben beschließt Shehrijar, jede Nacht eine neue Braut zu nehmen und diese am nächsten Morgen enthaupten zu lassen. Dass dies nicht so ganz einfach wurde, dafür sorgte Shahrazad, die den König mit kunstvoll verwobenen Geschichten fesselte, bis er darüber die Enthauptung seiner Braut immer wieder hinausschieben musste.
Glasmeyer verstand es dabei auf perfekte Weise, die erotischen Liebesgeschichten in die Neuzeit zu versetzen. In den Erzählungen selbst standen indes immer wieder die traditionellen Geschlechterrollen im Mittelpunkt, so auch die erotischen Akzente, die er einmal frivol, dann wieder hintergründig und schelmisch setze. Das Publikum wurde derweil vor allem von der Sprache des Puppenspielers inspiriert. Dieser bediente sich nicht nur einer märchenhaften Ausdrucksweise, sondern nutzte auch Zweideutigkeiten – mal sinnlich, dann wieder gewitzt.
Für das Engagement des Puppenspielers war Katrin Baldrich, die stellvertretende Vorsitzende des Schlossvereins, verantwortlich. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Ehemann Marco Glasmeyer und sein Puppenspiel in Würzburg gesehen. Das Ehepaar zählt zu den Laienschauspielern, die seit Jahren auf der Bühne des Sportvereins Theater spielen.