Inzlingen Manchmal sind kleine Baumaßnahmen hocheffektiv

Die Oberbadische
Im Juli waren Teile Inzlingens von einem Jahrhundertregen betroffen, der erhebliche Schäden verursachte. Foto: Manfred Herbertz

Vortrag: SPD-Ortsverein lädt zum Infoabend über Hochwasserrisikomanagement in Inzlingen ein

Inzlingen (mh). Das Interesse war groß: Über das Hochwasserrisikomanagement in Inzlingen gab es am Mittwochabend im Bürgersaal des Wasserschlosses auf Einladung des SPD-Ortsvereins eine Informationsveranstaltung mit Patrick Blau vom Büro für Geotechnik und Umweltinformation. Die Partei hatte das Starkregenereignis zum Anlass genommen, Blau zum Thema einzuladen.

Blau betonte, dass Inzlingen vor zwei Monaten trotz allem noch Glück im Unglück gehabt habe. Ausgiebige Niederschläge im Juli hatten die Böden vorgesättigt, „sie waren voll wie Schwämme“ und konnten kein Wasser mehr aufnehmen. Dazu kam eine sehr ungewöhnliche Wetterlage mit einer seltenen Nordströmung. Eine Gewitterzelle habe Inzlingen „dann so richtig abgeduscht“, davon aber sei zum Glück nur etwas mehr als ein Drittel der Gemeindefläche betroffen gewesen.

Das Dorf befinde sich in einer besonderen topografischen Lage, sagte Blau. Aus gleich drei Tälern (Chrischona-, Aubach- und Bützmatttal) sowie vom Rührberg strömten Regenmengen ins Waieland. Die Gemeinde habe bereits ein Starkregenmanagement erarbeiten lassen, das eine Gefährdungsanalyse, eine Untersuchung der öffentlichen Gebäude und ein Handlungskonzept beinhalte.

Nicht nur die Gemeinde sei gefordert, so Blau, auch die Grundstückseigentümer hätten die Pflicht und die Chance, ihre Grundstücke zu schützen. Es reichten manchmal bauliche Veränderungen, um Wassermassen abzuleiten, wie der Referent an einigen Beispielen deutlich machte. So könnten Stellkanten vor ebenerdigen Lichtschächten verhindern, dass Oberflächenwasser in die Keller fließe.

Der Hydrologe wies auch auf „Bausünden“ hin, wie die Unterführung in der Schlossstraße, die an dieser Stelle völlig ungeeignet sei. Aber die Gemeinde könne nicht an einer Stelle Schutzmaßnahmen ergreifen, die dann an anderer Stelle wiederum für Schäden sorgten. Die öffentliche Hand müsse für gleichmäßigen Schutz sorgen. Oberstes Gebot sei es, zu verhindern, dass Wasser über die Straßen ins Dorf fließe.

Effektiver Hochwasserschutz sei teuer, bekannte Blau. Man hoffe, dass sich die Gemeinde Riehen als „Unterlieger“ möglicherweise an Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise dem Bau von Regenrückhaltebecken beteilige. Blau wies am Ende Vorwürfe eines Zuhörers zurück, in der Gemeinde sei nichts in Sachen Hochwasserschutz passiert.

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