Neth-Schell gilt als ein maßgeblicher Aktivposten im Gremium, was sich auch stets in seinen Wahlergebnissen widerspiegelte. Noch bei der Kommunalwahl im Mai des vergangenen Jahres hatte Neth-Schell die dritthöchste Stimmenzahl im zwölfköpfigen Gremium errungen und sein Ergebnis im Vergleich zur Wahl des Jahres 2014 sogar beinahe verdoppelt.
In den Jahren seiner Ratstätigkeit ist der 63-Jährige – sinnbildlich gesprochen – einmal um den Ratstisch gewandert: An diesem saß er von 2009 bis Mitte 2018 für die CDU, deren Fraktionsvorsitz er zuletzt innehatte. Diesen legte er vor zwei Jahren nieder und verließ die CDU-Fraktion, um dem Gremium künftig als Fraktionsloser anzugehören. Grund war ein Streit darüber, dass Neth-Schell nicht Mitglied der Partei ist. Bei der CDU- Generalversammlung im Jahr 2018 war er deshalb teils heftig kritisiert worden, was den Gescholtenen dazu veranlasste, der Fraktion den Rücken zu kehren. Er habe stets betont, sich als Person für Inzlingen und die Bürger engagieren zu wollen – und zwar ganz bewusst über Parteigrenzen hinweg, hatte Neth-Schell damals gesagt.