Inzlingen „Pendelverkehr“ klappt gut

Die Oberbadische
Aus dem Sonderlöschfahrzeug (SLF) füllten die Einsatzkräfte das provisorische Wasserbecken, von dem aus das Inzlinger Löschfahrzeug die Strahlrohre bediente. Foto: Rolf Rombach Foto: Die Oberbadische

Feuerwehr: Inzlingen übt mit Herten und Degerfelden

Inzlingen (rom). Als am Freitagabend in Inzlingen die Sirenen losheulten, zeigte sich Bürgermeister Marco Muchenberger überrascht, wie gut man diese selbst unterhalb des Chrischona-Turms hört. Parallel dazu gingen bei Feuerwehrkommandant Thomas Muck der digitale Alarmempfänger und eine Handy-App los, mit der die Floriansjünger inzwischen zusätzlich über einen Einsatz informiert werden. „Die Sirene nutzen wir noch immer bei Brandeinsätzen, um auch die Nachbarn zu informieren, dass es brennt“, erklärte der Feuerwehr-Chef.

Muck und Muchenberger mussten nicht lange warten, bis der Mannschaftswagen mit Einsatzleiter Frank Sütterlin und Zugführer Stefan Bachthaler an der ehemaligen Baumschule Rüsch eintraf.

Angenommen wurde der Brand des Schuppens, ausgelöst von einem außer Kontrolle geratenen Grillfeuer. Dabei waren mehrere Personen im Gebäude eingeschlossen und mussten befreit und versorgt werden. Auf Grund der angenommenen Trockenheit drohte ein Brandübergreifen auf den angrenzenden Wald. Somit war für Sütterlin klar: Es muss viel Wasser her!

Für das Wasser hauptsächlich zuständig war die Feuerwehr-Abteilung Herten unter Leitung ihres Abteilungskommandanten Urs-Willi Mangold, die mit einem Sonderlöschfahrzeug 4500 Liter Wasser jeweils an die Einsatzstelle brachte und dann im Dorf wieder nachtankte. Die Inzlinger Kameraden hatten aus Leiterteilen und einer Plane einen 5000-Liter-Behälter erstellt, der im Pendelverkehr immer wieder gefüllt wurde, um den Wasserbedarf für die Löschschläuche zu decken. „Bei zwei B- und zwei C-Rohren, die 1000 Liter Wasser in der Minute abgeben, reicht uns das keine fünf Minuten“, erklärte Muck den Bedarf an großen Tanklöschfahrzeugen (TLF). Im Ernstfall würde man auf mehrere TLF der benachbarten Feuerwehren zurückgreifen. „Außerdem haben wir noch unsere Landwirte mit ihren Vakuumfässern. Einer alleine bringt dann schon 14 000 Liter Wasser.“

Die Degerfelder Floriansjünger unter der Leitung von Gruppenführer Frank Fröhle unterstützten im Innenangriff und bei der Personenrettung. Im Anschluss betreuten sie die geretteten Jugendfeuerwehr-Mitglieder.

Einsatzleiter Frank Sütterlin zeigte sich nach Übungsende zufrieden: „Ich war sehr gespannt, wie das mit dem Pendelverkehr funktioniert. Es hat gut geklappt, ebenso das provisorische Becken, das wir so noch nie in einer Übung hatten.“ Seit inzwischen vier Jahren üben die drei Wehren wieder regelmäßig miteinander.

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