Inzlingen Schlossverein trägt seine Handschrift

Die Oberbadische
Rüstig, rege und noch immer stark engagiert: Gustav-Adolf Schröder aus Inzlingen. Foto: Herbertz Foto: Die Oberbadische

Jubilar: Gustav-Adolf Schröder aus Inzlingen wird heute 90 Jahre alt / Verdienter, engagierter Mitbürger

Bei guter Gesundheit feiert Gustav-Adolf Schröder aus Inzlingen heute seinen 90. Geburtstag. Trotz seines hohen Alters ist der rüstige Jubilar weiterhin stark engagiert. So steht er nach wie vor im von ihm jahrelang geleiteten Schlossverein als zweiter Vorsitzender in der ersten Reihe.

Von Manfred Herbertz

Inzlingen. Obwohl er schon über ein halbes Jahrhundert in der Wasserschlossgemeinde lebt und dort bestens integriert ist, kann – und will – Schröder seine norddeutsche Abstammung nicht verhehlen. Nach wie vor ist der norddeutsche Zungenschlag deutlich herauszuhören, und dennoch sagt der Jubilar über sich: „Ich bin durch und durch Inzlinger.“ Geboren wurde er am 13. April 1931 in Halstenbek bei Pinneberg. Dort besuchte er zunächst die Grundschule, ehe er 1941 aufs Gymnasium in Hamburg wechselte. Vom Kriegsdiensteinsatz blieb er glücklicherweise verschont.

Physikstudium mit Promotion

Im Jahr 1950 begann Schröder schließlich ein Studium in Hamburg. „Schon in der Schule hatte ich große Freude an der Physik“, erinnert sich der Jubilar. Er habe einen fantastischen Physiklehrer gehabt, der in ihm die Neugier weckte, so dass für ihn gar kein anderes Studienfach in Betracht gekommen sei.

Am 1. Dezember 1956 – noch zu Studentenzeiten – heiratete Schröder in Halstenbek „seine“ Margarete, die er beim Sport kennengelernt hatte. „Während des Studiums konnten wir bei den Schwiegereltern leben, aber in kargen Verhältnissen“, erinnert sich der Jubilar. Nach der Promotion in Physik begann für Schröder dann ein neuer Lebensabschnitt.

Schöne Erinnerungen an die Zeit in Australien

Das Ehepaar, inzwischen eine Familie mit zwei Kindern, zog es 1961 nach Australien. An der University of New England in Armidale war Schröder in der Forschung tätig. Die Familie wuchs, zwei weitere Kinder vergrößerten die Familie. An „Down Under“ haben Schröders bis heute nur schöne Erinnerungen: „Es war so leicht, Australien war damals ein so freies Land.“

Doch 1964 zog die Familie zurück nach Deutschland. Schröder begann seine Arbeit am Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik am Ernst-Mach-Institut (EMI). Dort war er zunächst als Gruppenleiter tätig, danach wurde er Leiter der selbstständigen Abteilung für Ballistik. 1990 wurde Schröder zum Direktor des Instituts berufen.

„Wir wollten auch den Kindern ein richtiges Zuhause geben und daher ein Haus bauen“, berichtet der Jubilar. In Inzlingen „In den Gattern“ wurde die Familie fündig und errichtete das Haus, in welchem das Ehepaar Schröder noch heute wohnt. Im Dorf sei man seinerzeit mit offenen Armen empfangen worden. „Es war einer der großen Glücksfälle für mich, hierher zu kommen“, sagt der Jubilar.

Inzlingen wird rasch zur neuen Heimat

So wurde man in Inzlingen rasch heimisch. Ehefrau Margarete engagierte sich in der evangelischen Kirche, ihren Mann Gustav-Adolf zog es in die Kommunalpolitik. Von 1971 an saß er 33 Jahre in der SPD-Fraktion des Gemeinderats. Sein großes Interesse für Geschichte brachte er in den Schlossverein mit ein, dessen Vorsitz er 1996 übernahm und bis 2019 innehatte. Noch heute steht Schröder als zweiter Vorsitzender mit in vorderster Reihe.

Jahrzehntelang im Gemeinderat aktiv

Ansonsten genießt der Jubilar die gemeinsame Zeit mit seiner Frau mit vielen Reisen. Doch Corona verhindert dies derzeit, „dabei würde ich gerne noch mal eine Schiffsreise unternehmen.“ Auch das geplante alljährliche Familienfest muss heuer ausfallen, was Schröders sehr bedauern. Außerdem besucht der 90-Jährige regelmäßig einen Philosophenklub, dessen Termine aber derzeit ebenfalls ruhen müssen.

Umso mehr freuen sich der Jubilar und seine Frau über ihren bunten Garten am Hang, welcher noch immer mehr Freude als Last bereite. „Und die Enkel helfen ja auch gerne mit“, sagt Gustav-Adolf Schröder mit einem Lächeln.

Sein Wunsch ist, „dass ich noch möglichst lange hier in diesem schönen Haus bleiben kann und dass es der Familie gut geht“.

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