Inzlingen Selbstgemachte Schutzvisiere für Praxispersonal

Tim Nagengast

Corona: Ruth Albiez aus Inzlingen zeigt Interessierten, wie man sich mit Prospekthüllen behelfen kann

Inzlingen - Infektionsschutzausrüstung ist bei Rettungsdiensten und Polizei, in Senioreneinrichtungen, Praxen und Kliniken vielerorts Mangelware. Manchmal muss ein provisorischer Mundschutz sogar selbst genäht werden. Ein solcher kann zwar vorübergehend eine direkte Tröpfcheninfektion verhindern. Doch ausreichend ist er bei weitem nicht – und schon gar keine Dauerlösung. Dies gilt beispielsweise, wenn in der Infekt-Sprechstunde eines Arztes Patienten untersucht werden müssen oder ein Abstrich bei Coronaverdacht gemacht werden muss.

Improvisationstalent und pragmatische Ideen gefragt

Deshalb sind Improvisationstalent und gute, pragmatische Ideen gefragt. Eine solche hatte das Team der Rheinfelder Kinder- und Jugendarztpraxis Dr. Müller und Kröger. Die Mitarbeiter haben sich kürzlich zusammengesetzt und „Schutzvisiere“ entwickelt, die nun in umfangreicher Menge in Heimarbeit produziert und in der Praxis – zusätzlich zum obligatorischen Mundschutz – getragen werden.

Hergestellt werden die Visiere aus ganz gewöhnlichen Prospekt- und Dokumenthüllen, die es preiswert im Handel gibt. „Wir schneiden die Seite mit den Löchern ab, klappen die Hülle dann auf, kleben oben Tape drüber und befestigen Gummi an den Rändern, dann aufsetzen – fertig“, berichtet Praxismitarbeiterin Ruth Albiez.

50 Corona-Schutzvisiere in zwei Stunden

Daheim in Inzlingen kann sie auf diese einfache Weise innerhalb von zwei Stunden rund 50 Corona-Schutzvisiere herstellen. „Die Uniklinik Freiburg stellt so etwas mit 3D-Druckern her. Ein Visier benötigt dort zur Produktion zwei Stunden“, weiß Albiez. „Natürlich ist der Tragekomfort unserer selbstgemachten Visiere nicht der gleiche, aber sie sind unkompliziert nachproduzierbar“, sagt die Inzlingerin.

Weitere Informationen: Ruth Albiez würde sich sehr freuen, wenn diese Idee im Sinne von Patienten und Praxismitarbeitern weitere Verbreitung fände. Eine genaue Anleitung für den Bau der Schutzvisiere gibt sie gerne unter Tel. 07621/452 96 oder per E-Mail an marualbiez@t-online.de weiter.

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