Weiter ging es mit der wohl populärsten Komposition Mozarts, der „Kleinen Nachtmusik“, sowie dem Rondo aus der Sonate KV 311 von Mozart, das Mundrov mit einem kleinen, nicht ganz ernst gemeinten Rätsel verband. Wer die Zahl der Wiederholungen in diesem Stück richtig nannte, gewann eine Reise zu seinem nächsten Konzert nach Sizilien. „Aber ich zahle nur one-way“, wie er augenzwinkernd sagte. Diesem Stück stellte er das Beethoven-Rondo G-Dur op. 51 gegenüber, ein selten gespieltes, „rebellisches“ Rondo, fein gegliedert dargeboten – ein schöner Kontrast zu Mozart.
Ein weiterer Repräsentant der Wiener Klassik ist Franz Schubert. Dieser hatte sich zwar noch an der Wiener Klassik orientiert, aber dabei schon in Richtung der Romantik bewegt, erklärte Mundrov, der drei Schubert-Stücke, Impromptus aus op.142 sowie eine Komposition, gleichsam einem „Lied ohne Worte“ und mit Schwung noch ein Schubertstück, inspiriert vom Wiener Ländler, gefühlvoll darbot.
„Jetzt kommen wir zum Tanzen, aber bitte nur im Sitzen“, sagte der Pianist, bevor er den bekanntesten Walzer von Johann Strauß spielte. Man fühlt sich in K.u.K-Zeiten und den tanzenden Kongress versetzt, so kolossal und schwungvoll intonierte Mundrov „An der schönen blauen Donau“. Als Gegensatz spielte er einen Walzer von Chopin und demonstrierte mit diesem Walzer op. 34 seine ausgefeilte Technik genauso wie auch bei einer Polonaise.
Duo mit Regina Claßen
Am Ende gab es noch eine Zugabe aus den Ungarischen Tänzen von Brahms, voller Rhythmus und Elan, dass es schwerfiel stillzusitzen. Zur Überraschung der begeisterten Besucher suchte sich Mundrov zum Schluss eine Partnerin, die mit ihm vierhändig den Ungarischen Tanz Nr. 6 von Brahms spielte: Regina Claßen hatte sich (fast) spontan gemeldet. Mundrov hatte erläutert, dass vierhändig Klavier zu spielen ungefähr so schwierig sei, wie gemeinsam ein Auto zu lenken. Dabei klappte das Zusammenspiel des Duos Claßen und Mundrov auf Anhieb sehr harmonisch. Denn: Ganz so spontan war es doch nicht. Die beiden hatten kurz vor dem Konzert schon mal gemeinsam geübt.