Inzlingen Spinett trifft Flöten

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Dieter Lämmlin am Spinett und der Flötist Albrecht Barth kamen mit Werken von Couperin und Bach. Foto: Heinz Vollmar

Konzert: Dieter Lämmlin und Albrecht Barth im Wasserschloss

Inzlingen (mv). Klein, aber fein und auf exquisite Weise vorgetragen darf das Konzert im Wasserschloss bezeichnet werden, das am Sonntagabend unter dem Titel „Ritratto dell’amore“ (Porträt der Liebe) den Besuchern im Bürgersaal des Wasserschlosses ein ganz besonderes Erlebnis bescherte.

Dafür verantwortlich waren der bekannte Inzlinger Organist Dieter Lämmlin und der Flötist Albrecht Barth aus Bernau. Sie setzten barocke Meisterwerke von Johann Sebastian Bach und François Couperin in Szene und entfachten damit ein virtuoses Feuer, das man allein von der Instrumentierung her betrachtet eher selten miterleben kann. Dazu zählte vor allem das kleine Reise-Spinett, auf dem Lämmlin in Anlehnung an die Originalinstrumentierung von Bach, der seine Werke auf dem Cembalo zu Gehör brachte, in einer geradezu authentischen und berührenden Weise präsentierte. Barth begeisterte indes als Meister alter Musik auf verschiedenen Flöten, die er jeweils den dargebotenen Kompositionen anpasste.

Den Auftakt des Konzerts machte die Sonate in Es-Dur, BWV 1031 für Flöte und obligates Cembalo von Bach, ein Werk, das in Bezug auf seine Authentizität nach wie vor umstritten ist, an Fröhlichkeit und an Melodik jedoch nichts vermissen ließ. Meisterhaft gestaltete sich daher nicht nur Lämmlins Part auf dem Spinett, sondern auch Barths Flötenspiel. Er schien sich von Minute zu Minute zu steigern, während er mit seinen Lippen geradezu akrobatisch die Flötenmundstücke bediente, um in den musikalischen Dialog mit dem Spinett zu treten.

Mit den Kompositionen „Le Carillon de Cythère“ von François Couperin setzte derweil Dieter Lämmlin das höfische Leben von Ludwig XIV auf kammermusikalische Weise in Szene. Mit der „Chaconne in g-moll BWV 1004 für Cembalo solo“ inspirierte er darüber hinaus das Publikum mit zahlreichen Wechseln in den Tonarten.

Mit dem Titel des letzten Stücks „Concert Intitulé Ritratto dell‘amore“ von Couperin krönten Lämmlin und Barth mit einer Folge von höfisch-tänzerischen Miniaturen ihre musikalischen Darbietungen. Diese präsentierten sich mal lebhaft, mal charmant, mal sanft, mal stolz, mal verspielt und trugen mit dazu bei, dass das Konzert unter der Regie des Vereins zur Erhaltung des Inzlinger Wasserschlosses zu einem nachhaltigen Erlebnis werden konnte.

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