Inzlingen Steigende Verkehrsbelastung sorgt in Inzlingen für Verdruss

Die Oberbadische
Nach Ansicht einiger Bürger wird die Inzlinger Ortsdurchfahrt zunehmend als Ausweichstrecke im Berufsverkehr missbraucht. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Gemeinderat: Verfasser eines offenen Briefes beklagen mehr Lärm und mehr Abgase / Vorwurf: Gemeinde tue zu wenig

Inzlingen (mh). Die Verkehrsbelastung im Dorf bewegt die Menschen. In einem offenen Brief wandte sich bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates im Wasserschloss Jacqueline Zeng, die zusammen mit Roswitha Drechsle und Sandra Anello das Schreiben verfasst hatte, an den Gemeinderat, um wiederholt auf die nach ihrer Meinung prekäre Verkehrssituation in Inzlingen hinzuweisen. In dem Brief warf sie der Verwaltung indirekt vor, diesbezüglich bislang untätig zu sein, was Bürgermeister Marco Muchenberger zurückwies.

Die Bewohner entlang der Riehen- und der Schlossstraße hätten festgestellt, dass das Verkehrsaufkommen im Ort in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei, heißt es in dem Schreiben. Viele Autofahrer würden die Durchfahrt durch Inzlingen als Ausweichroute im Berufsverkehr nutzen, trug Zeng vor. „Es geht manchmal zu wie auf der Autobahn“, und mindestens ein Drittel dieser Autos sei zudem zu schnell unterwegs. Außerdem würden leistungsstarke Autos und Motorräder für entsprechenden Lärm sorgen. Auch wenn das Problem offenbar erkannt sei, „konnten wir bislang keine Strategie erkennen, dagegen vorzugehen“. Verkehrskontrollen würden, wenn überhaupt, nur in Randzeiten stattfinden. Das sei wenig effektiv. „Deshalb möchten wir, dass unsere politischen Vertreter sich dieser Angelegenheit annehmen.“

Die Verfasser des Schreibens zählten einen ganzen Katalog auf, was sie als Maßnahmen von der Gemeinde erwarten. So sollen Radarmessungen zu Berufsverkehrszeiten, eine Verkehrszählung sowie Emissions- und Lärmmessungen durchgeführt werden. Es soll zudem geprüft werden, ob durch bauliche Veränderungen eine Verbesserung erreicht werden könnte. Auch solle die Gemeinde dem Ansinnen der Briefschreiber Nachdruck verleihen, dass Sicherheit der Fußgänger und die Gesundheit der Anwohner eine höhere Priorität haben als schnelle Ortsdurchfahrten.

Bürgermeister Muchenberger betonte, die Verwaltung sei sehr wohl tätig geworden. Stadt Lörrach und Landratsamt seien informiert, die Unterlagen dorthin weitergeleitet worden. Er räumte ein: „Es geht etwas mit den Kontrollen, aber das ist noch nicht befriedigend.“ Hinzu komme, dass Riehen- und Schlossstraße Kreisstraßen seien und der Einfluss der Gemeinde somit entsprechend gering. Aber die Gemeinde habe in der Vergangenheit schon vieles getan. Zudem warte man auf einen Termin mit den zuständigen Fachbehörden, um das Thema aufzuarbeiten.

Bernhard Neth-Schell (fraktionslos) fand es toll, dass jemand aufstehe und den Mund aufmachte. Er forderte die Betroffenen auf, sich an ihre politischen Vertreter in Kreistag und Land zu wenden, um den Druck zu erhöhen.

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