Inzlingen Stimme und Oboe im Einklang

Die Oberbadische
Die Sopranistin Birte Niemann und der Oboist Hansjürgen Wäldele spielten zu einem gefälligen Matinee-Konzert vor dem Atelier von Max Meinrad Geiger auf. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Matinee: Birte Niemann und Hansjürgen Wäldele gastierten vor dem Atelier von Max Meinrad Geiger

„Die singende Oboe und die spielende Stimme“ war der Titel der bei strahlendem Sonnenschein kurzerhand ins Freie verlegten Matinee-Veranstaltung am Sonntagmorgen mit Birte Niemann und Hansjürgen Wäldele. Eingeladen hatte der Künstler Max Meinrad Geiger.

Von Manfred Herbertz

Inzlingen. Niemann und Wäldele haben sich inzwischen in Inzlingen niedergelassen. Der Kontakt zu Geiger aber besteht schon seit längerer Zeit. Das Duo war nicht zum ersten Mal bei einer seiner Veranstaltungen aufgetreten.

Nur wenige Gäste hatten sich allerdings am Sonntag im Hof der Alten Schule eingefunden; die Konkurrenz an diesen Tag – überall fanden Kommunionfeiern statt – war übermächtig.

Für die, die dabei waren, wurde die Matinee zu einer interessanten Hörerfahrung. Das Duo Wäldele (Oboe) und Niemann (Gesang) eröffnete mit einigen Canzonets von Thomas Morley, ein englischer Komponist des 16. Jahrhunderts. Dabei nutzten beide Akteure eingangs die Akustik des Treppenhauses der Alten Schule, was dem Musikstück einen besonderen Halleffekt verlieh.

Im Mittelpunkt der Matinee standen jedoch Lieder von Vaughn Williams (1872 bis 1958) aus den Werk „Ten Blake Songs“. Diese Lieder sind ein Song-Zyklus für Tenor oder Sopran und Oboe und wurden von Williams in der Weihnachtszeit 1957 für den im Folgejahr erschienenen Film „The Vision of William Blake“ komponiert. Die meisten der Lieder sind der Erfahrung des englischen Dichters und Visionärs William Blake gewidmet. Titel wie „Infant Joy“ oder „Das Lamm“ befassen sich mit der Unschuld des Menschen, und zum Ende des Zyklus erklang das gefühlvoll in Szene gesetzte Lied „Ewigkeit“.

Schön war, dass Niemann und Wäldele die Liedtexte zunächst in Deutsch rezitierten, um sie dann zu intonieren. Wäldele nutzte die Möglichkeiten des Instruments aus, und so wurde der Ausdruck „die singende Oboe“ für die Zuhörer richtig greifbar. Schon die Komponisten des Barock schätzten das Instrument, weil es der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Dazu passte hervorragend Birte Niemanns Sopran, die mit ihrer stimmlichen Kraft die Zuhörer in ihren Bann zog.

Am Ende gab es noch drei Mundartstücke und als kleine Zugabe „Der Sperling und das Känguru“ von Christian Morgenstern, eines jener augenzwinkernden Gedichte, das Hansjürgen Wäldele in einer sehr speziellen Art vertonte hatte.

Weitere Matineen geplant

Max Meinrad Geiger lud im Anschluss zu einem Apéro ein und betonte, dass die Matinee-Veranstaltungen, die mit einem gut besuchten Kunstgottesdienst begonnen hatten, eine weitere Fortsetzung finden sollen.

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