Inzlingen Südamerikanische Lässigkeit und starker Sound

Willi Vogl
Die Oktala-Kinder des Musikvereins Inzlingen spielten konzentriert und fröhlich. Foto: Willi Vogl

Konzert: Jugendorchester des Musikvereins Inzlingen begeistert Publikum in der Erstelhalle.

Inzlingen - Manch ein Musikverein in der Region klagt über Nachwuchssorgen. Der Musikverein Inzlingen scheint von dieser Entwicklung unberührt zu sein.

Am Sonntag standen von den 50 Mitgliedern des Jugendorchesters 43 auf der Bühne der Erstelhalle und erfreuten das Publikum mit Originalwerken sowie knackigen Bearbeitungen filmischer Soundtracks. Zusammen mit der Teenie-Band, Schülern der vierten Klasse, und den Oktala-Kindern der zweiten Klasse bestritten sie ein 90-minütiges Programm.

Eröffnet wurde das inzwischen 28. Jugendkonzert unter der engagierten Gesamtleitung von Elisabeth Baader mit olympischen Fanfarenklängen von Thomas Berghoff. In Robert Sheldons „The Monster under the Bed“ kamen zwischen einem ängstlich tappenden Diskant und impulsiven Bassfiguren unheimlich säuselnde Plastikschläuche zum Einsatz. Kurt Gäbles „Zauberland“ mündete augenzwinkernd nach dem Motto „Erkennst du die Melodie?“ am Ende in das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“. Otto M. Schwarz lässt in „Man in the Ice“ tonmalerisch das Eis schmelzen, musikalisiert fallende Wassertropfen und erzeugt mit anschwellenden Trompetenklängen Dramatik. Den damit kleingliedrigen melodischen Fluss bindet er in vertraute harmonische Modelle der Popmusik ein. Das Jugendorchester überzeugte dabei mit einem ansprechenden Vortrag.

Lebendiger Verein mit großer Ausstrahlung

Die gestalterischen Qualitäten des Orchesters sind nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis einer langfristig angelegten und konsequenten musikpädagogischen Arbeit. Dirigentin Elisabeth Baader, unterstützt von internen und externen Pädagogen sowie den zahlreichen Helfern hinter der Bühne, trat ein weiteres Mal den Beweis an, dass ein Musikverein auch in einem kleinen Ort vorbildliche und weithin ausstrahlende Kulturarbeit leisten kann.

So ließ bereits die kleine, aber selbstständig spielfähige Teenie-Band mit diversen Titeln aus der Feder des niederländischen Blasorchestergurus Jacob de Haan aufhorchen. Zu hören waren der Farmhouse Rock, die Melodie von Pippi Langstrumpf, Sunny Samba und Close Finish. Zwischen diesen rhythmisch fröhlichen Stücken animierte die Teenie-Band den ganzen Saal zum gesungenen Geburtstagsglückwunsch für das Jugendorchestermitglied Isabell.

90 Minuten Hochleistung

Nach der Pause ging es mit den Oktala-Kindern und einer von Stampfen und Klatschen illustrierten Geschichte zu den Beschwernissen an den Wochentagen weiter. Konzentriert und fröhlich auf den Xylofonen begleitet erklang der Kanon Frère Jacques.

Ganz im Zeichen eingängiger filmischer Soundtracks stand der zweite abschließende Programmteil des Jugendorchesters. Da wurde martialisch stampfend die Fantasy-Geschichte von Game of Thrones lebendig und Heinz Briegels „La Camisa Negra“ verbreitete südamerikanisch entspannte Lässigkeit. Mit strahlendem Trompetenklang wurde mit dem James-Bond-Titel „The World is not enough“ die Welt gerettet und in „Sway“ mit mitreißenden Rhythmen zwischen zartem Glockenspiel zum Tanz animiert. Mit dem starken Sound von „Jump“ und der ersten Zugabe „Final Countdown“ sowie einem rein perkussiven Stück zusammen mit der Teenie-Band schloss das ansprechende Konzert.

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