Verbilligtes "Bürgerticket" für Inzlingen?

Inzlingen - Breiten Raum nahm beim Infoabend der Bürgerinitiative das Thema öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV) ein. Dazu meldeten sich auch mehrere Zuhörer zu Wort.

Neben den schlechten Busverbindungen ins Waieland zu später Stunde gab es mehrfach Kritik an der Tarifstruktur des Verkehrsverbundes RVL. So sei es nicht nachvollziehbar, dass eine Busfahrt vom Inzlinger Ober- ins Unterdorf genauso teuer sei wie eine Fahrt von dort ins vordere Kandertal, hieß es beispielsweise. Wobei hier noch zu ergänzen wäre, dass eine Innerorts-Busfahrt in Grenzach-Wyhlen aufgrund des dort gültigen City-Tarifs 50 Cent weniger kostet als innerhalb von Inzlingen.

Handlungsbedarf

Hier setzte Markus Haag an, der massiven Handlungsbedarf sieht. Denn gerade für Gelegenheitsnutzer sei eine Busfahrt beispielsweise zum „Landmarkt“ schlicht zu teuer. „Das macht keiner“, sagte Haag.

Seine Idee: ein von der Gemeinde subventioniertes „Bürgerticket“. „Es kann niemand der Gemeinde verbieten, für 13,50 Euro eine Punktekarte zu kaufen und diese für 3,50 Euro gegen Nachweis an die eigenen Bürger abzugeben“, rechnete er vor.

Keine Zuschüsse zum ÖPNV

Finanziert werden könnte ein solches Ansinnen seiner Meinung nach durchaus. „Ich war bis vor kurzem Kämmerer, ich kenne die Inzlinger Zahlen“, hielt Haag fest. Zwar sei die Gemeinde verschuldet, doch stehe dem ein vergleichsweise hohes Sachvermögen entgegen, ergänzte er. Auch schieße die Kommune – im Gegenzug zu Nachbargemeinden – nichts zum ÖPNV zu.

„Aber eine solche Frage wie die nach einem Bürgerticket müsste halt aus dem Gemeinderat selbst kommen“, sagte Haag. In Inzlingen aber, so seine eigene Erfahrung, kämen Vorlagen jedoch ausschließlich von der Verwaltung und nicht von den Ratsmitgliedern.