Inzlingen Virtuos und unterhaltsam

Die Oberbadische
Gaetano Siino begeisterte mit einem mitreißenden Gitarrenkonzert seine Zuhörer im Bürgersaal des Inzlinger Wasserschlosses. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Konzert: Gaetano Siino gastiert im Inzlinger Wasserschloss / Beglückende Momente der Gitarrenmusik

Gustav Adolf Schröder hat schon immer ein gutes Händchen bewiesen, wenn es um besondere Konzerte im Bürgeraal des Inzlinger Wasserschlosses geht. Das ist ihm auch mit der jüngsten Veranstaltung wieder mehr als gut gelungen.

Von Manfred Herbertz

Inzlingen. „Volare“ – Fliegen, nennt der italienische Gitarrist Gaetano Siino sein Konzertprogramm. Es wurde ein besonderes Erlebnis, und wer von diesem Abend mit dem italienischen Gitarristen, zu dem der Verein zur Erhaltung des Inzlinger Wasserschlosses am Freitagabend in den Bürgersaal eingeladen hatte, italienische Schmonzetten erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht.

Denn das was Siino bot, war virtuoses filigranes Gitarrenspiel erster Güte – mal hart, mal melodisch dargeboten und immer meisterhaft interpretiert. Zwar fanden sich auch bekannte italienische Schlager, wie beispielsweise „Marina“ von Rocco Granata im Programm wieder, doch sie wurden von Siino in einer Weise interpretiert, wie man sie selten hört.

Von rotem Licht angestrahlt saß der Gitarrist auf der Bühne und eröffnete den Abend auf einer zwölfsaitigen Gitarre mit den Stück „Spirit Lake“ von R. Towner.

Von Beginn an wurde klar, dass hier ein absoluter Könner in die Saiten greift, bescheiden, manchmal mit einem listigen Ausgenzwinkern, wenn besonders schwierige Läufe mit einer überraschenden Leichtigkeit und dennoch klangvollen Tiefe gespielt wurden. „Riflessi“ und „Per Vincenza“ waren eigene Kompositionen des Gitarristen, der durchaus auch mit ungewöhnlichen Grifftechniken aufwartete. In „Silent Anticipations“ und „Raggamuffin“ von Michael Heges zeigte Siino seine rockige Seite.

Als Überraschung hatte der Gitarrist eine Hommage an Deutschland in sein Programm eingebaut, eine kleine Abfolge deutscher Volkslieder ungewöhnlich präsentiert, die aufhorchen ließ. Ob „Freut euch des Lebens“, „Muss i denn zum Städtele hinaus“, oder „Das Wandern ist des Müllers Lust“, die Lieder kamen eingängig daher, mit perlenden Läufen verziert, wie man sie nicht oft zu hören bekommt. Einfach beglückende Momente der Gitarrenmusik.

Und dann kamen sie doch noch: die italienischen Lieder. Weit entfern von jedem Schmalz interpretierte der Musiker diese Melodien, die sich so dem Zuhörer in einer Klangfülle neu erschlossen.

Ohne Zugabe kam Siino schließlich nicht von der Bühne, hier gab es dann schließlich wilde Countrymusik satt, und mit einem eher besinnlichen Stück auf der Ukulele endete ein wundervolles Konzerterlebnis.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading