Keinen Unfall, keine Panne gehabt?
„Nein – nicht einen. Ach so, ja, doch: Eine Zierleiste ist abgefallen“, lacht Klaus Bender und muss dabei selbst staunen, wie gut die Reise doch gegangen ist.
Menschen im Iran sind verzweifelt
Überhaupt der Iran: Der 64-Jährige gerät ins Schwärmen, wenn er zurückdenkt an die Fahrt durch ein „kulturell unwahrscheinlich reiches Land“, an die „klasse Leute“, denen die Inzlinger dort begegnet sind. „Aber es ist so extrem.“ Die Perser seien regelrecht „ausgehungert“ nach Kontakten zu Ausländern, seien oft verzweifelt über das Teheraner Regime. „Eine Frau brachte es auf den Punkt. Sie sagte: Die behandeln uns wie Abfall.“
In Armenien wurde es dann „etwas einsam“
Der ganze Landweg von Inzlingen nach Nepal führte Benders durch mehrere politisch angespannte Regionen. Die grobe Strecke des ersten Abschnitts: Inzlingen, Allgäu, Innsbruck, Linz, Slowakei, Budapest, Serbien, Ruse (Bulgarien), Insel Thasos (Griechenland) und die Türkei. „Die Türkei faszinierte uns in Göreme – irre Felslandschaften! Und am Nemrut Dagi mit tollen Skulpturen, erstellt von Antiochus I. Und wir konnten in Tur Abdin in der Südosttürkei einen Hauch der aramäischen Kultur und Religiosität erhaschen.“ Vorbei ging die Fahrt danach am Berg Ararat nach Süd-Georgien. Dieses verströmte, wie Klaus Bender berichtet, regelrechte „Herzenswärme, während wir in Armenien etwas einsam waren. Auch die Ausreise war mühsam.“
Einsam? Mühsam?
„Ja“, sagt der 64-Jährige. Die Menschen in Armenien seien „sehr zurückhaltend“. Man habe sich da irgendwie einsam gefühlt. „Und Touristen haben wir auch nicht wirklich getroffen.“ Erschwerend hinzugekommen sei, dass die armenischen Grenzbehörden bei der Ausreise „einen regelrechten Aufstand gemacht“ hätten. Alles sehr förmlich, bürokratisch. Das Auto wurde genau inspiziert, ein Wust an Papierkram war zu regeln – und der dauerte.
Gerade noch rechtzeitig aus dem Iran abgereist
Doch zurück zum Iran, von dem Benders so begeistert sind: „Unsere Tochter und eine Freundin besuchten uns in Persien, und die zwei Wochen der gemeinsamen Reise waren klasse“, berichtet Klaus Bender von einer Auszeit. „Wir alle verließen den Iran dann etwa zeitgleich mit dem Ausbruch der Unruhen“, sagt er.
Verein hat mehrere Projekte am Laufen
Weiter ging die Fahrt über Dubai, Goa (Indien) und Mumbai bis in Richtung Kathmandu. „Die indischen Tempel und Paläste, die wir unterwegs gesehen haben, sind atemberaubend“, berichtet der Vorsitzende des Vereins „Nepal-Inzlingen, Hilfe für Kinder“.
„Die Besuche der Patenkinder und des Kinderhortes in Kathmandu, der Besuch des neuen Kindergartens, des neuen Sanitärprojektes und der neuen Schule im Distrikt Dhading, und dann der Besuch in Hewa und natürlich das Wiedersehen mit den nepalischen Freunden waren absolute Höhepunkte unserer Reise“, schwärmt der promovierte Biologe. Seine Frau und er hätten dann das Glück gehabt, in Kathmandu das fünftägige Festival der Lichter („Tihar“ oder „Diwali“) für die Göttin Lakshmi erleben zu dürfen.
Doch das Feiern und der Besuch bei Freunden war nur die eine Seite der fünfmonatigen Reise. Denn Annette und Klaus Bender hatten vor Ort einiges zu tun angesichts der zahlreichen Entwicklungsprojekte, die der Verein „Nepal-Inzlingen, Hilfe für Kinder“ am Laufen hat.
Weitere Informationen: Wie es um die Projekte des Vereins „Nepal-Inzlingen, Hilfe für Kinder“ derzeit bestellt ist, berichten wir noch.