„Es war ein Glücksgriff für die Gemeinde Inzlingen – und für uns“, sagt der Jubilar heute nicht ohne Stolz, denn 1978 erfolgte die Übernahme des Restaurants im Inzlinger Wasserschloss. Dieses hatte die Gemeinde im Jahr 1969 erworben und bis 1978 aufwendig restauriert. Seither hält diese für beide Seiten fruchtbare Verbindung.
Stolz ist Beha auch darauf, über all die Jahre das hohe Niveau gehalten zu haben. Dass seine Töchter das Ruder übernommen haben, freut den Familienmenschen sehr.
Im Ruhestand hat der frischgebackene 75-Jährige Zeit für seine zweite große Leidenschaft: den Gesang. Dreimal in der Woche probt der Bariton zusammen mit Pianisten und feilt an seinem Repertoire, das er ständig erweitert. Dank seiner intensiven Gesangsausbildung hat Sepp Beha es zu beachtlichen Qualitäten gebracht. Seine Konzerte sind stets gut besucht. „Singen und die Musik sind ein wichtiger Teil meines Lebens, daraus habe ich viel Kraft und Optimismus gezogen“, sagt er.
Als Koch den schönsten Beruf der Welt gehabt
Überhaupt: Zwar habe die Coronakrise die gesamte Gastronomie mit Wucht getroffen, aber es sei keine Option, jetzt auf der Couch zu liegen und zu jammern: „So bitter die Kontaktsperre für die Branche ist, es ist im Augenblick der richtige Weg. Aber: Es wird wieder weitergehen. Anders als bisher, aber ich bin zuversichtlich, denn die Gastronomie hat einen nicht zu unterschätzenden sozialen Auftrag“, ist Beha überzeugt.
Nachdenklich fügt er an: „Ich bin dankbar für das, was war, bin dankbar, dass ich mit meinen jetzt 75 Jahren noch gesundheitlich fit bin, bin dankbar für meine Familie, die zusammensteht, und auch dankbar dafür, dass ich im Schloss und seiner wunderschönen Umgebung den schönsten Beruf der Welt ausüben konnte.“