Inzlingen Zweimal hieß es „ausverkauft“

Die Oberbadische
Ursula Wassmer und Dieter Lämmlin nahmen in der Kirche von St. Peter und Paul die Besucher mit auf eine Reise mit dem „Kleinen Prinzen“ über die Kleinplaneten. Foto: Manfred Herbertz Foto: Die Oberbadische

Konzertlesung: „Der kleine Prinz“ in der Inzlinger Dorfkirche

Inzlingen (mh). Antoine de Saint-Exupéry hat 1943 eines der meistverkauften und meistübersetzten Bücher der Menschheit der Welt verfasst: „Der kleine Prinz“. 1944 ist der Flieger Exupéry von einem Aufklärungsflug über dem Mittelmeer nicht zurückgekehrt. Für das Hamburger Kreativ-Duo Andreas Willscher und Klaus Lutterbüse war der 75. Todestag des Autors im vergangenen Jahr Anlass, ihn mit einer textlich-musikalischen Schöpfung zu ehren.

Organist Dieter Lämmlin hatte die Idee, dieses reizvolle Werk als Benefizveranstaltung in der katholischen Kirche von St. Peter und Paul in Inzlingen aufzuführen. Das wurde zu einem nachhaltigen Erlebnis. „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“: Zitat Exupérys, das aus dem Gespräch des kleinen Prinzen mit dem Fuchs stammt, konnte durchaus auch auf das Benefizkonzert angewendet werden.

Nutznießer dies Auftritts war die Inzlinger Projektgruppe „Ashankur – Samenkorn der Hoffnung“. Dieses unterstützt ein Projekt für Frauen in Notsituationen in Indien.

Unter den vorgegebenen Pandemiebedingungen konnte nur eine beschränkte Zahl an Besuchern in die Inzlinger Kirche eingelassen werden. Daher wurde die Veranstaltung zweimal hintereinander aufgeführt. Beide Auftritte waren restlos ausgebucht.

Atmosphäre, der man sich nicht entziehen konnte

Während Dieter Lämmlin den Orgelpart übernahm, stand Ursula Wassmer am Ambo und trug 15 auf dem „Kleinen Prinzen“ basierende, kurze Episoden in Reimform, verfasst von Klaus Lutterbüse, vor. Willscher hatte dazu passend und mit Charme, Witz, Formenreichtum eine fantasievolle Klangvielfalt erschaffen, die von Lämmlin an der Orgel sehr einfühlsam intoniert wurde. Durch die abwechselnde Form von Versen und den musikalischen Stücken entwickelte sich ein sehr eindrückliches intensives Konzerterlebnis, dem sich wohl keiner der Besucher in der Kirche St. Peter und Paul entziehen konnte.

Die ewig aktuellen Botschaften von Saint-Exupéry, die er dem kleinen Prinzen zuschrieb, konnten so aufs Neue reflektiert und erfahren werden. Ob es die Begegnung mit dem „Laternenanzünder“, mit dem „Weichensteller“ war, oder die mit dem kleinen König, untermalt von majestätischen Orgelklängen: Bei seiner Reise über die Kleinplaneten erlebte der kleine Prinz vielfältige, einzigartige Begegnungen, und Ursula Wassmer sagte zu Beginn: „Es hat viele Fragen, habet acht, was der kleine Prinz hier sagt und macht.“ Am Ende, als „der Natter Schlangenbiss den Prinzen aus dem Diesseits riss“ gab es doch einen versöhnlichen Abschluss: Denn hoch am Himmelszelt blinkt nun der Prinzenstern. Viel Applaus war der Lohn für die Vortragenden und ein einfühlsames Konzerterlebnis.

Wer das Indienprojekt der Inzlinger Gruppe Ashankur unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an die IBAN: DE96 6835 1557 0003 0900 08 bei der Sparkasse Schopfheim unter dem Stichwort „Indienprojekt, Inzlingen Ashankur“.

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