"Ungenehmigtes Bauen stellt sicherlich ein Problem dar", sagte Zivilschutz-Chef Fabrizio Curcio in einem Zeitungsinterview am Montag. Auf Ischia sei klar, dass es Schwarzbauten gebe, weshalb ein höheres Risiko bestehe. Der 56-Jährige merkte jedoch an, dass auch bei legalen Bauten in Gegenden, in denen die Natur ihren Raum zurückfordere, durch Fehlplanungen Unsicherheiten entstünden.
Mehr Prävention gefordert
Ein Risiko für Überschwemmungen, Erdrutsche und Erosionen besteht laut Curcio in ganz Italien und nicht nur auf Ischia mit seinen etwas mehr als 60 000 Einwohnern. 94 Prozent der Kommunen seien gefährdet. Deshalb brauche es mehr Prävention und Verbesserung beim Bau von Wehren sowie an Flussufern. Auch die Menschen müssten ihr Verhalten bei Unwetterwarnungen anpassen. "Ereignisse, wie das auf Ischia, werden immer häufiger: Dies ist die Zeit des Tuns, nicht das Nachdenkens", sagte Curcio.
Seine Behörde hatte noch am Freitagabend vor Starkregen und Sturm in Süditalien gewarnt. In der Nacht zu Samstag brach das Unwetter dann über Ischia herein. Autos und Busse wurden von den Schlammmassen mitgerissen und landeten teilweise im Meer. Rund 230 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Die Behörden waren zeitweilig mit fast 400 Rettungskräften im Einsatz, von denen viele vom Festland aus auf die Insel geschickt wurden. Die Regierung in Rom verhängte am Sonntag den Notstand auf der Urlaubsinsel und sicherte zwei Millionen Euro Finanzhilfe zu.