Turbulenter Melodien-Mix
„Mouthpiece Mania“ von Ware S. Mahorn gab den Trompeter ein Feature, bei dem sie, vor dem Orchester aufgereiht, allein auf den Mundstücken ihrer Instrumente bliesen. Das verfremdete den Klang. Das Marsch-Potpourri beim „Einzug der Plagiatoren“ von Siegfried Bergmann dirigierte Tenorhornist Ortwin Burkheiser. Geschrieben in der vierteiligen Form eines typischen Marsches wiederholten sich allerdings die Teile nicht, sondern stellten jedes für sich ein Zitat aus einer anderen Komposition dar. Sage und schreibe 37 Melodien waren darin so genial miteinander verwoben, dass die nächste bereits begonnen hatte, bevor man das letzte erkannt hatte - wenn überhaupt: Auf in den Kampf Torero, Alla Turka, Muss i denn zum Städtele hinaus, Humba Humba Tätärä, um nur ein paar zu nennen.
Manchmal vermittelte die Stadtmusik den Humor auch durch ihre Umsetzung einer Komposition auf der Bühne. Etwa „störten“ Instrumentenregister bei der „Scherzpolka“ von Thomas Doss die Interpretation, indem sie immer wieder aufstanden oder zum Amüsement des Publikums im Chor juchzten.
Das Jugendorchester
Wie gewohnt begann das Jahreskonzert mit der Zukunft der Stadtmusik, dem Jugendorchester unter Leitung von Jasmin Weinelt. Es unterhielt das Publikum unter anderem mit „Attack of the Garden Gnomes“ oder als Zugabe mit „Barbie Girl“. Hatte der Nachwuchs sich inmitten leerer Stuhlreihen noch ziemlich verloren, füllten diese sich bald mit den Aktiven, um gemeinsam zwei Stücke zu spielen. Passend zum Thema führten Oberzunftmeister Andreas Glattacker alias Blacky White und Zunftmeister Philipp Buser in der Rolle des Märtwiibs Sieglinde als Moderatoren humorig durch das Konzertprogramm. Wann hat schonmal das Publikum eines Jahreskonzerts der Stadtmusik im Burghof Narrenruf „Friss’n weg, dr Schnägg“ angestimmt? Am Samstag war es soweit.