Die Bergmannskapelle Wieden feierte ihr großes Jubiläum und viele Vereine beteiligten sich am Festumzug. Er führte vom Rollspitzlift bis zum großen Festzelt auf dem Melanie-Behringer-Stadion.
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Das ganze Dorf war am Sonntag auf den Beinen, um beim Fest- und Brauchtumsumzug mitzugehen oder ihn von der Straße aus zu verfolgen. Der Zug führte vom Rollspitzlift bis zum großen Festzelt am Ortseingang. Nahezu alle Wiedener Vereine präsentierten sich.
Die Landfrauen waren mit den Hexen, den Rätschbesen, den Turnfrauen, der Yoga-Gruppe und der Kinderkrabbelgruppe auf der Strecke. Der Skiclub zeigte, mit welcher Ausrüstung früher Ski gefahren wurde und die Freiwillige Feuerwehr sorgte mit ihrer manuell betriebenen Pumpe für Abkühlung und nasse Hemden im Publikum.
Musikalisch begleitet wurde die Parade von den zahlreichen Trachtenkapellen, etwa aus Aitern, Fröhnd und Todtmoos. Präg und Brandenberg spielten gemeinsam auf. Auch die Musikvereine aus Atzenbach, Geschwend und Utzenfeld, sowie die Stadtmusiken aus Schönau und Todtnau sorgten für Unterhaltung.
Ehrenbürger kutschiert
Angeführt wurde der Umzug vom Jubilar, der Bergmannskapelle Wieden. Ihr folgte der von Daniel Baumann gefahrene Cabrio mit den Honoratioren des Dorfs: dem Bürgermeister Michael Fischer, dem ehemaligen Bürgermeister Berthold Klingele und dem Ehrendirigenten Hubert Behringer.
Auch eine kleine Delegation des 1975 gegründeten Landesverbands der Bergmannsvereine und der bergmännischen Musikvereine Baden-Württemberg zogen mit ihrem Präsidenten Christian Proß mit. Die Bergmannskapelle Wieden ist eine von fünf Bergmannskapellen in Deutschland.
Beim Bergmannsverein Finstergrund trugen einzelne eine weiße Steigerkleidung und bildeten damit einen schönen Kontrast zur schwarzen Bergmannstracht, der Festtracht der Bergleute. Zwei Gesangvereine waren mit dabei: der Kirchenchor Wieden und der Männergesangverein Wieden, der nächstes Jahr 170 Jahre alt wird.
Modell vom Kohlenmeiler
Friedbert Seeger hatte es sich auf dem Hänger der Wiedener Bauern bequem gemacht und bewachte das Kalb aus Kunststoff neben sich. Auf dem zweiten Hänger lag ein großer Haufen Stroh.
Der Traktor-Oldtimer, mit dem die örtliche Landwirte unterwegs waren, wurde von Andreas Walliser gefahren. Die Bergwacht präsentierte Rettungsliegen und ein modernes Einsatzfahrzeug, die Köhler führten ein Modell eines Kohlenmeilers mit und verteilten kleine Flaschen mit Kirschbrand. Der Tauziehclub machte hin und wieder auf der Strecke Halt, um zu demonstrieren, wie anstrengend ihr Sport ist. Die kräftigen Männer schleiften auch einen bemannten Hornschlitten über die Straße.
Jakob Dorflinger von der Bergmannskapelle stellte die 23 Gruppen aus seinem am Rathaus platzierten Holzhäuschen vor. Dem Umzug schloss sich ein Bezirksmusikfest im Festzelt an.
Am Abend präsentierte die Bergmannskapelle ihr Alpenrock-Theater „Der Watzmann ruft“ im ausverkauften Festzelt. Am Montag bildeten der Kinder- und Seniorennachmittag mit Musical und der Handwerkerhock den Abschluss des viertägigen Jubiläumsfests.