Kandern 12 000 Euro für den Stadtwald

Kathryn Babeck
Günther Heck überreicht Simone Penner den Scheck. Daneben stehen Bernhard Schirmer mit seinem Labrador, Jesko von Schröder und Andreas Rühle (von links). Foto: Kathryn Babeck

Günther Heck, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Dreiländereck, und Bereichsleiter Andreas Rühle warten mit Revierförster Jesko von Schröder und dem Leiter des Forstamts Kandern, Bernhard Schirmer, vor dem Kanderner Rathaus. Gummistiefel werden angelegt. Als Bürgermeisterin Simone Penner kommt, bildet man Fahrgemeinschaften, um an den Waldrand beim Gewann Geißhalden zu fahren. Man hält am Waldrand, das letzte Stück geht die Gruppe zu Fuß.
 

Spende für den Waldumbau

Ein Setzling koste einen Euro, dazu komme die Wuchshülle für 2,50 Euro wegen Rehverbiss und der Robienienstab für einen Euro, um den Verbissschutz fest im Boden zu verankern, sagt Revierförster von Schröder bei der Autofahrt.
Als die Gruppe vor der 0,5 Hektar großen Fläche steht, sehen sie 900 rund zwei- bis dreijährige Eichen-, Speierling- und Elsbeere-Setzlinge. An dieser Stelle standen vorher Fichten. Diese Baumart ist vom Klimawandel extrem betroffen. Die Fichten mussten wegen Schädlingsbefall entfernt werden, sagt Forstamtsleiter Schirmer. 12 000 Euro hat die Volksbank für die Anpflanzung zur Verfügung gestellt. In Richtung Holzen und Scheideck wurden so an zwei weiteren Flächen 700 Eichen, Speierlinge, Elsbeeren und 400 Douglasien gesetzt.
 

Stadtwald ist Musterbetrieb

Der Kanderner Stadtwald sei ein sehr schöner Wald. Er gelte als einer der europäischen Musterbetriebe in Fragen der Nachhaltigkeit. Es gebe, so der Leiter des Forstamts, einen guten Einklang der drei Säulen Ökologie, Erholung und Wirtschaftlichkeit.
Die extreme Trockenheit seit dem Jahr 2015 mache dem Wald jedoch zu schaffen, das Schadholz habe zugenommen. Anhand von Schautafeln erläuterte Schirmer eindrücklich die Folgen der Klimakrise für den Wald in der Region und darüber hinaus. Man müsse mehr investieren, um den Wald „fit zu machen“: Anpassungsfähige Baumarten müssen angepflanzt werden. Mit Mischwäldern minimiere man das Risiko, da würden nie alle Bäume gleichzeitig absterben. Die Stil- und Traubeneiche sei eine Baumart, die selbst in Süditalien vorkomme und hierher passe. Die Elsbeere käme am Waldrand vor und könnte die anpassungsfähigste Baumart werden. Sie sei ein wunderbares Möbelholz.
 

Auch ohne Gewinn von Wert

Der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Dreiländereck, Günther Heck, hörte den Ausführungen zu. Als Forstamtsleiter Schirmer auf seine Frage, vielleicht könne man ja auch mit dem neu angepflanzten Wald Geld verdienen, erwiderte, man habe Jahrelang mit dem Wald ein Plus erwirtschaftet, die derzeitige Situation mache dies aber schwierig, wird er nachdenklich. „Der Wald ist wertvoll, egal wie er genutzt wird“, sagt er dann. Man erfährt bei der Waldbesichtigung, dass die Volksbank auf nachhaltige Investitionen wert legt. Dieses Sponsoring ist kein Einzelfall. Andere Projekte seien in Planung, so der Vorstandsvorsitzende.
Die Volksbank sei auf Forstamtsleiter Bernhard Schirmer zugegangen und habe gefragt, wo man tätig werden könne. Das Geld für den Kanderner Wald stammt aus Reinertragsmitteln des Gewinnsparens. Den großen Scheck bei der pro forma Übergabe nahm Vorstandsvorsitzender Günther Heck dann auch wieder mit. Das Geld sei nämlich schon überwiesen, schmunzelte er.

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