Kandern 14 getrennte Wohnbereiche auf drei Etagen in der Kandermatt

SB-Import-Eidos
Auf dieser Wiese soll gebaut werden. Foto: Alexandra Günzschel

Gemeinderat: Mehrfamilienhaus wird teurer als geplant / Ausschreibungen noch in der ersten Jahreshälfte 2022 / Pelletheizung

Kandern (ag). Das Mehrfamilienhaus zur Anschlussunterbringung in der Kandermatt wird teurer als geplant. Die Gesamtkosten liegen nun bei voraussichtlich 2,9 Millionen Euro, wovon zwei Millionen Euro auf das Bauwerk entfallen. Die Mehrkosten sollen in den Folgehaushalt 2023 eingestellt werden. Nach einigen Rückfragen gab der Gemeinderat einstimmig grünes Licht für das Projekt.

Ein Expertenteam hatte die Planung jüngst vorangetrieben, und die Zwischenergebnisse wurden in einer eigens gegründeten Arbeitsgruppe mit Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen besprochen. In der öffentlichen Sitzung informierte nun ein Vertreter des beauftragten Architekturbüros Kuri aus Schopfheim über den aktuellen Planungsstand, die zu erwartenden Kosten sowie Fördermöglichkeiten.

Ziel ist es, bereits im Januar den Bauantrag einzureichen, so dass auf Grundlage der Kostenberechnung in der ersten Jahreshälfte mit den Ausschreibungen begonnen werden kann. Insbesondere geflüchteten Menschen solle damit möglichst bald Wohnraum zur Verfügung gestellt werden, hieß es zur Dringlichkeit des Projekts.

Die Baufläche wurde bereits mit einem Wendehammer erschlossen. Auch die erforderlichen Anschlüsse sind vorhanden. Teile des Baufensters befinden sich in einem möglichen Überschwemmungsgebiet, weshalb das Erdgeschoss angehoben werden muss.

Geplant sind derzeit 14 voneinander getrennte Wohnbereiche auf drei Etagen. Die einzelnen Wohnungen können flexibel mit zwei oder drei Zimmern ausgestattet werden. Auch besteht aufgrund der Modulbauweise die Möglichkeit, Wohnbereiche zusammenzuschließen, so dass sich größere Einheiten mit etwa 90 Quadratmetern ergeben. Pro Wohnung können 15 000 Euro an Fördergeldern beantragt werden, wie zu erfahren war.

Der Architekt warb für eine Pelletheizung in dem „gut gedämmten Haus“ als bevorzugte Variante. Eine solche sei einfach zu bedienen und auch gut für die Warmwasseraufbereitung. Bei vielen kleinen Wohnungen ging er von einem hohen Warmwasserbedarf aus. Die Mehrkosten für eine Wärmepumpentechnik inklusive Fußbodenheizung wurden mit 38 000 Euro angegeben.

Stimmen aus dem Rat

Johann Albrecht äußerte die Sorge, dass auch die neu berechneten Kosten am Ende nicht ausreichen werden.

„Flexibilität bei den Wohneinheiten ist vom Grundsatz her das, was wir wollen“, betonte Gabriele Weber.

Martin Schellhorn plädierte für eine Fußbodenheizung mit Sensoren, um Energieverschwendung vorzubeugen. In anderen Flüchtlingsunterkünften hat man in dieser Hinsicht schon schlechte Erfahrungen gemacht.

Auch bei der vorgeschlagenen Variante gebe es sicherlich Möglichkeiten der Regulierung, wurde ihm entgegnet. Weber sprach sich dafür aus, die Details zur Heizungsanlage später zu klären, um in der Sache voranzukommen.

Bernd Brohammer setzte sich für eine Photovoltaikanlage ein, wie sie auch Privatleute installieren müssten. Auch mit dieser Möglichkeit will man sich später eingehender beschäftigen.

Daniela Schmiederer erkundigte sich noch einmal nach der Möglichkeit, Holz aus dem Stadtwald für das Bauprojekt zu verwenden. Der Architekt hielt dies zumindest bei der Außenverkleidung für denkbar, der Rest müsse genormt sein.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading