Kandern 18 neue Objekte von Max Laeuger

Alexandra Günzschel

Hannelore Rott überlässt Kanderner Heimat- und Keramikmuseum Stücke aus Familienbesitz

Kandern - Über eine ganz besondere Schenkung darf sich das Kanderner Heimat- und Keramikmuseum freuen. 18 Objekte von Max Laeuger aus seiner Karlsruher Zeit haben ihren Weg in die Töpferstadt gefunden. Sier ergänzen die Sammlung des Museums hervorragend.

Hannelore Rott hat sich von diesen Werken getrennt, die sich schon lange in Familienbesitz befanden.

Gründer der „Prof. Laeuger’schen Kunsttöpfereien“

In Kandern hatte der Keramiker, Kunstgewerbler und Architekt 1897 die Firma „Prof. Laeuger’sche Kunsttöpfereien“ gegründet, die zu den Tonwerken gehörte. Laeugers Verbindungen nach Kandern, wo er bis 1913 wirkte, waren vielfältig.

Das fand auch Hannelore Rott bald heraus, als sie sich nach einem neuen Ort für ihre Objekte umsah. Die Schweizerin lebt nun in einer Seniorenresidenz. Nach einigen Gesprächen mit Museumsleiterin Gisela van Mahnen wurde man sich schnell einig. Um die Restaurierung der Keramiken kümmerte sich die Kanderner Töpferin Sabine Hakenjos-Kluge.

Es handelt sich um Handelsware, Edelmajoliken der Staatlichen Keramikmanufaktur in Karlsruhe sowie Unikate. Laeuger hatte sie seinem Freund Paul Rott geschenkt, Ehrensenator der TH Karlsruhe und Schwiegervater von Hannelore Rott. Weitere Stücke im Familienbesitz der Rotts waren schon früher verschenkt worden.

Für die neuen Keramiken muss im Museum nun umgeräumt werden.

Für die neuen Keramiken, darunter fünf Elefanten, muss im Museum nun umgeräumt werden. Gisela van Mahnen plant eine eigene Karlsruher Abteilung mit allen Werken aus der Schaffensphase zwischen 1921 und 1930.

Wichtiger Impulsgeber für die Werke Laeugers, die in dieser Zeit entstanden sind, war der Museumsleiterin zufolge eine Ausstellung von „Meisterwerken muhammedanischer Kunst“ in München. Das zeigt sich zuallererst an den Farben mit viel Türkis, Kobaltblau, aber auch Mangan. Darüber hinaus begann der Künstler, der in seiner Kanderner Zeit noch kein Töpfer war, sondern die Hafner im Malen unterrichtete, 1921 eigene Stücke zu kreieren, wie van Mahnen zu berichten weiß. Diese Originale sind am Boden mit „ML“ signiert.

Die Museumsleiterin zeigt beim Pressetermin einige Beispiele. Darunter eine mit Vögeln bemalte Deckelvase auf elfenbeinartigem Hintergrund, aber auch das Lieblingsstück von Hannelore Rott: der modellierte Kopf einer Frau, wobei Laeuger für den Gesichtsausdruck nur ein paar wenige Pinselstriche benötigte.

In der Vitrine nebenan stehen fünf Elefanten, darunter ein türkises Exemplar, worin sich wiederum der persische Einfluss zeigt. Auch darauf weist Gisela van Mahnen hin. Überhaupt scheinen es die Tiere dem Künstler angetan zu haben. Deshalb ist es ein wenig schade, dass die Stücke für die diesjährige Sonderausstellung „Mensch und Tier“ zu spät kamen. Sie hätten gut ins Konzept gepasst.

Das Heimat- und Keramikmuseum wird im April wiedereröffnet.

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