Vernachlässigung hingegen sei ein Thema. In solchen Fällen musste die Schulsozialarbeiterin auch schon unterstützend das Jugendamt einschalten. Größere Probleme mit Drogenkonsum hat sie nicht wahrgenommen.
Das Jugendzentrum
Wie es im Jugendzentrum „Downtown“ läuft, stellte Jens Künster in seinem Vortrag dar. Derzeit gibt es drei Öffnungstage, zwei davon in Doppelbelegung am Dienstag-, Mittwoch- und Freitagnachmittag bis in die Abendstunden hinein. Durchschnittlich kommen pro Öffnungstag elf Besucher.
Zusätzlich werden zahlreiche Aktionen und Ausflüge angeboten. „Wir wollen den Jugendlichen einen Rahmen geben, in dem sie sich selbst entfalten können“, sagte Künster. Auch die Angebote sollen die Selbstentfaltung unterstützen.
Ein viel geäußerter Wunsch der Jugendlichen waren selbstverwaltete Öffnungszeiten am Abend und am Wochenende. Die Jugendleiter von der Dieter-Kaltenbach-Stiftung wollen sich dem nicht verschließen, verlangen dafür aber als Voraussetzung von einigen Verantwortungsträgern ein eintägiges Training beim Kreisjugendreferat, bei dem es unter anderem um das Jugendschutzgesetz, aber auch um Konfliktmediation geht. Bisher hat sich jedoch nur ein Jugendlicher dazu bereit erklärt, weshalb das Projekt derzeit in der Schwebe sei.
Gerne würden die Betreuer die JuZ-Besucher auch zu einer Beteiligung an kommunalpolitischen Prozessen überreden, wie es für die Jugend eigentlich vorgesehen ist. „Sie erkennen das Potenzial gar nicht“, bedauert Künster. An ein Jugendparlament will er deshalb noch überhaupt nicht denken, sondern lieber erst einmal niederschwellige Angebote in dieser Richtung machen.
Daniela Pietsch gab bekannt, Kandern zum 1. Oktober wegen einer neuen Stelle zu verlassen. Im „Downtown“ war sie zu 35 Prozent beschäftigt. Mehrere Interessenten hätten im „Downtown“ bereits hospitiert, war sie zuversichtlich, dass ihre Stelle bald neu besetzt werden kann.