Für den Landkreis Lörrach unterzeichnete Landrätin Marion Dammann das Dokument. „Jetzt müssen wir die Worte leben lassen, die wir da stehen haben“, meinte sie. Solche Prozesse würden nie glatt verlaufen. Man müsse sich auseinandersetzen, sagte Dammann wohl auch vor dem Hintergrund des Ausstiegs der Gemeinde Malsburg-Marzell. „Ich bin sicher, dass die große Mehrheit absolut dahinter steht.“ Die Landrätin zeigte sich neugierig, was in zehn Jahren über die Charta gesagt werden wird.
Von einem denkwürdigen Augenblick sprach Andreas Schneucker, Bürgermeister in Binzen. „Bisher hat jeder Ort für sich alleine gearbeitet. Jetzt haben wir ein gemeinsames Konzept.“
Daniela Meier, Bürgermeisterin in Rümmingen, sah das Entwicklungsziel Verkehr ganz oben auf der Agenda, egal ob es dabei um ein besseres regionales Busliniennetz oder eine Entwicklungsoption für die Kandertalbahn gehe.
Der Wunsch nach einer S-Bahn im Tal stand am Anfang des nun angestoßenen Prozesses der Zusammenarbeit. Die Ergebnisse einer diesbezüglichen Verkehrsstudie sollen bald vorliegen.
Als erste schnell umsetzbare Ideen nannte Meier ein E-Ladesäulennetz, E-Sharing-Angebote oder auch Lastenräder für das Kandertal. Wichtig fand sie Informationsangebote zu den verschiedenen Themen.
Zum Ausstieg von Malsburg-Marzell äußerte sich auf Nachfrage Schneucker stellvertretend für alle Teilnehmer. „Das Kandertal hört nicht hinter Kandern auf“, betonte er. „Wir überlegen, wie wir Malsburg-Marzell trotzdem mit ins Boot holen können.“ Mit diesem Ziel sollen nun zunächst Gespräche mit Bürgermeister Mario Singer geführt werden.
Und wie geht es sonst weiter? Penner betonte, dass die Bürger auch weiterhin beteiligt werden sollen. Workshops wird es genauso geben wie Treffen der Bürgermeister. Vorschläge, welche die Verwaltung erarbeitet, werden letztlich in den einzelnen Gremien entschieden.