Kandern Alle zehn Jahre ein größeres Fest

Weiler Zeitung

Jubiläum: 175 Jahre Gesangverein Wollbach – Teil 4: Von der 150-Jahre-Feier bis zum 175. Geburtstag

175 Jahre alt ist der Gesangverein Wollbach dieses Jahr geworden. Ein Anlass, der mit vielen Veranstaltungen groß gefeiert werden sollte. Die Corona-Pandemie machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung. An dieser Stelle soll das Jubiläum mit einem historischen Rückblick auf den Verein gewürdigt werden.

Von Alexandra Günzschel

Kandern-Wollbach. In den 1990er-Jahren stand für die Wollbacher Sänger wieder ein großes Ereignis an. 1995 feierte der Gesangverein sein 150-jähriges Bestehen.

Diesmal auf Grundlage des alten Amtsblatts aus Weitenau, das in den 1970er-Jahren gefunden wurde und den Wollbacher Verein auf einen Schlag 13 Jahre älter machte. Als Gründungsjahr galt fortan 1845.

Groß gefeiert wurde mit Festbankett, Freundschaftssingen, Frühschoppenkonzert und Kindernachmittag vom 9. bis 12. Juni 1995. Veranstaltungen gab es aber das ganze Jahr über – angefangen mit einem Kirchenkonzert im Januar unter der Leitung des Dirigenten Bruno Falk, das dem Vorsitzenden Reinhard Greßlin in bester Erinnerung geblieben ist. Geboten wurde geistliche Chor- und Instrumentalmusik aus drei Jahrhunderten.

Im Februar besang das Karlsruher Männerquartett „Barbershop Sixpack“ in der Kandertalhalle im a-capella-Stil die goldenen 20er-Jahre, im April gab es in der Kirche ein Jazz- und Gospelkonzert mit Chören aus der Region, im Juli traten die Kinderchöre des Ober- und Untermarkgräfler Sängerbunds auf und im September waren die „Mainzer Hofsänger“ in der Kandertalhalle zu Gast. Sein Jubiläumsabschlusskonzert gab der Wollbacher Gesangverein im Oktober, ein abschließender Höhepunkt im Jubiläumsjahr, wie Greßlin betont.

Viele Gastchöre sind mit den Wollbacher Sängern seit Jahren verbunden

Zu den ebenfalls viel beachteten Gästen, „Barbershop Sixpack“ und „Mainzer Hofsänger“, unterhält der Wollbacher Gesangverein noch immer gute Kontakte. Eigentlich hätten beide Gruppen auch im aktuellen Jubiläumsjahr zu Gast sein sollen.

Auf den Chorleiter Bruno Falk folgte mit Birte Niemann die erste und bisher einzige Dirigentin des Männergesangvereins. Mit ihr wurde der 160. Geburtstag gefeiert. Die Dirigentin war es auch, die mit den „Wollbacher Singvögeln“ im Jahr 2005 einen Kinderchor gründete, der sich jedoch mittlerweile wieder aufgelöst hat.

Das große Jubiläumskonzert zum 160-jährigen Bestehen fand mit etwas Verspätung im April 2006 im Burghof in Lörrach statt. Hier war der Wollbacher Gesangverein Veranstalter und Mitwirkender bei einem anspruchsvollen Programm. Aufgeführt wurden das Werk „Landerkennung“ von Edvard Grieg sowie von Max Bruch das Violinkonzert Nr. 1 in g-moll und die weltliche Kantate „Frithjof“, die Verarbeitung eines vermutlich isländischen Sagenstoffs aus dem 13. Jahrhundert.

Die Wollbacher Sänger wirkten bei dieser Aufführung beim großen Männerchor mit, zusammen mit Schweizer Chören aus Langenthal und Zug, wo weitere Aufführungen stattfanden.

Großer Auftritt im Burghof mit anderen Chören und Orchester

Greßlin spricht von einer schönen Zeit mit Birte Niemann, obgleich es schon eine Umstellung gewesen sei, dass sie als Frau alles eine Oktave höher sang. Zusammen mit der Dirigentin bestritten die Sänger auch ihren ersten Auftritt bei „Lörrach singt“. Als das Festival 2001 ins Leben gerufen wurde, waren die Wollbacher dort der einzige Männerchor.

Vor neun Jahren übernahm Matthias Krüger die Leitung des Männerchors. Mit ihm feierte man vor fünf Jahren das 170-jährige Bestehen in Verbindung mit dem alle zwei Jahre stattfindenden Strüblifest der Sänger. Zwei Gastchöre waren eingeladen. Zusätzlich sorgte das obligatorische Oldtimertreffen zum Strüblifest für Abwechslung.

Groß geplant wurden die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 175-jährigen Bestehen in diesem Jahr. Unter dem Motto „Chumm mir singe“ wollte der Männerchor einen Querschnitt der Musikgeschichte – „quasi vom Urschrei bis zum Rap“ – bieten.

Doch jetzt sind die Sänger schon froh, dass sie überhaupt wieder proben dürfen. Von den ambitionierten Plänen für dieses Jahr wird als Ersatz wohl nur ein Dorfständchen am Sonntag, 27. September, übrig bleiben, das derzeit unter Hygieneauflagen geplant wird.

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