Kandern „Alleingänge“ weiterhin möglich

wz/ag

Schwarzwaldverein: Bilanz der Kanderner Ortsgruppe nach einem Jahr Pandemie / Vieles musste ausfallen

Kandern - Sich treffen, miteinander sprechen, eine Gemeinschaft sein: Das alles sind wesentliche Bestandteile des Vereinslebens. Doch genau dies ist seit fast einem Jahr nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich. Den Schwarzwaldverein Kandern hat die Corona-Pandemie schwer getroffen. Das betraf auch den Kern der Vereinsarbeit, die Wanderungen.

„Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen“, sagt Hubert Riesterer, Wegewart beim Kanderner Schwarzwaldverein. Doch der prall gefüllte Terminkalender für die Jahre 2020 und 2021 musste und muss immer wieder an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.

Gerade mal die Hälfte der angebotenen Wanderungen konnte im vergangenen Jahr stattfinden. Zahlreiche Stunden, die mit der Planung und Vorbereitung eines abwechslungsreichen Wanderprogramms verbracht wurden, waren am Ende umsonst.

Keine Umarmung zur Begrüßung

Zwischen Mitte März und Anfang Juni ging auch beim Schwarzwaldverein Kandern gar nichts mehr. Erst danach konnten die Wanderschuhe wieder geschnürt werden. Allerdings war die Teilnehmerzahl auf zwölf Personen begrenzt.

„Kein Händedruck, keine Umarmung waren zur Begrüßung möglich“, beschreibt Riesterer die unbefriedigende Situation. Auch die gemütlichen Hocks zum Ausklang fielen weg. Und wer sich zu spät anmeldete, konnte erst gar nicht teilnehmen.

Dennoch war sich der Schwarzwaldverein seiner Verantwortung bewusst und unterstützte die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Letztlich ging es dabei auch um den Schutz der Risikogruppen. Weiterbildungen und Exkursionen wurden ebenfalls abgesagt.

„Gerade in den Ortsgruppen sind die Wanderführer wichtige Multiplikatoren, die unsere Heimat begreif- und erlebbar machen und so für die Wertschätzung unserer Natur sorgen“, erklärt Riesterer. Die Corona-Pandemie indes brachte einen neuen Trend hervor, den der Wegewart begrüßt: „Viele Menschen haben das Wandern in der Heimat wiederentdeckt“, hat er auf seinen Touren entlang des Wegenetzes festgestellt. Er und seine Mitstreiter hielten die Wege auch während der Pandemie in Schuss. Die meisten seien alleine oder zu zweit unterwegs gewesen, hat er festgestellt.

Eine Entspannung der Situation zeichnet sich derzeit bestenfalls langsam ab. Deshalb muss der Schwarzwaldverein auch sein neues Jahresprogramms bis auf Weiteres aussetzen. „Das ist bitter, haben wir uns doch alle auf gemeinsame Touren und Naturerlebnisse gefreut“, bedauert Riesterer.

Gefragt seien nun weiterhin Geduld und Durchhaltevermögen. Das Vorstandsteam appelliert an die Mitglieder, die Vorgaben zu beachten und damit mitzuhelfen, das Infektionsgeschehen rasch zu senken.

Noch Defizite im Bereich Digitalisierung

Was Vereinssitzungen betrifft, sollen nun virtuelle Möglichkeiten geprüft werden. Für die oft älteren Mitglieder des Schwarzwaldvereins stellt dies eine Herausforderung dar, für die sie sich Unterstützung wünschen würden. Derweil bleibt der Vorstand länger im Amt als geplant. „Corona hat uns gezeigt, dass wir großen Nachholbedarf dabei haben, die Chancen der Digitalisierung allen Generationen zu eröffnen.“ Dieses Thema werde zukünftig ganz oben auf der Tagesordnung stehen, blickt der Vorstand nach vorne.

Auf erholsame Naturerlebnisse muss derweil keiner verzichten. „Was gibt es Schöneres, als bei einem Spaziergang durch den verschneiten Winterwald Alltagsstress und düstere Gedanken hinter sich zu lassen“, wirbt der Verein für Spaziergänge in der Natur – auch ohne Gruppe. Der Schwarzwaldverein biete mit einem dichten Netz gut ausgeschilderter Wanderwege die beste Grundlage dafür.

Weitere Informationen: www.swv-kandern.de oder unter Schwarzwaldverein-Kandern über Facebook

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