Die Kanderner Feuerwehr hat wieder ein richtiges Zuhause. Drei Jahre nach dem verheerenden Brand im Feuerwehrgerätehaus im Juli 2013 ist die Abteilung am Samstag zurück in den Papierweg gezogen. Dort ist so gut wie nichts mehr wie es war. Die Feuerwehrleute haben nun ein renoviertes erweitertes Domizil, das technisch auf dem neusten Stand ist. Von Alexandra Günzschel Kandern. Entsprechend groß war die Freude beim Umzug am Samstagmorgen. Mit einer Fahrzeugkolonne und mit Blaulicht trat man feierlich den kurzen Weg von der provisorischen Unterkunft im Gewerbegebiet Käppele zur runderneuerten Feuerwache im Papierweg an. Mit dabei waren trotz Ferienzeit immerhin 41 der 55 Feuerwehrleute der Stadtabteilung, Stadtbauamtsleiter Hanspeter Amann sowie die „zweite Bauleitung“, die beiden Senioren Heinz Dietrich und Walter Zitzer, die den Wiederaufbau der Feuerwache von Anfang an interessiert begleitet hatten. Sogar eine Bank hat man ihnen zu diesem Zweck gestiftet. „Hier ist jetzt alles neu, jeder Stiefel, jede Hose, jede Jacke“, freute sich am Samstag Gesamtwehrkommandant Günter Lenke über den doch noch glücklichen Ausgang des Unglücks. Denn schließlich erlebt man das nicht alle Tage: dass es bei der Feuerwehr brennt. Lenke erinnerte auch an das anfängliche Hin und Her im Hinblick auf den optimalen Standort. Dass man sich doch wieder für den Papierweg entschieden hatte, war auch mit Umbaumaßnahmen bei der Straßenführung verbunden, um den vorher beengten Verhältnissen etwas entgegenzusetzen. Gefunden wurde am Ende eine für Kanderner Verhältnisse optimierte Lösung. Dafür haben im Vorfeld zahlreiche Gespräche einer fünfköpfigen Planungsgruppe aus den Reihen der Feuerwehr zusammen mit dem Architekten Bernd Brohammer und Stadtbaumeister Hanspeter Amann stattgefunden. Nun ist die Feuerwache wieder direkt im Ortskern. Auch darin sieht Lenke einen Vorteil, wenn es schnell gehen muss. „Alles hat sich zum Guten gewendet“, freut sich der Kommandant der Gesamtwehr. Denn auch schon vor dem Brand waren die Verhältnisse im alten Feuerwehrgerätehaus nicht optimal. Die Feuerwehr hatte bereits damit begonnen, den Speicher in Eigenleistung zu renovieren, um mehr Platz zu haben. Von dem Neubau profitieren auch die Abteilungen in den Ortsteilen. Denn die Kanderner Feuerwache ist das Materiallager für die Gesamtwehr. Hier können sich alle Abteilungen nach einem Einsatz wieder neu mit Kleidung, Schläuchen, Atemschutzmasken oder Benzin eindecken. Auch ökologischen Anforderungen wird der Neubau gerecht. Geübt werden kann mit 5000 Litern wiederverwertbarem Regenwasser. Und auf dem Dach befindet sich eine Solaranlage für die Stromversorgung. Ein neues modernes Feuerwehrgerätehaus: Das erfordert natürlich eine Einweisung. Und so ging es am Samstag nach dem Umzug vor allem darum, die anwesenden Feuerwehrleute mit den neuen Räumen und der Technik vertraut zu machen. Bis in den Nachmittag hinein wurden sie dazu in Gruppen aufgeteilt. Aber auch ein erster Einsatz blieb nicht aus. Schon am Vortag war eine Garage bei der alten Ziegelei eingestürzt, was noch am Samstag einen Einsatz nach sich zog.