Kandern Amtsantritt in Zeiten der Krise

Weiler Zeitung
Simone Penner hat jetzt offiziell ihre Arbeit als Bürgermeisterin von Kandern aufgenommen.Foto: zVg/Jade Hartmann Foto: Weiler Zeitung

Verwaltung: Simone Penner hat ihre Arbeit als Bürgermeisterin von Kandern offiziell aufgenommen

Simone Penner ist jetzt auch offiziell Bürgermeisterin von Kandern. Die Schliengenerin, die am 22. März mit 55,7 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt wurde, hat am Donnerstag ihr Amt angetreten. Sie tut dies in Zeiten der Corona-Krise unter außergewöhnlichen Begleitumständen.

Von Adrian Steineck

Kandern. Die Widerspruchsfrist ist zu Ende, Einsprüche gegen die Wahl von Penner gab es in dieser Zeit keine. Somit verfügt die 47-Jährige seit zwei Tagen über die Befugnis, Verwaltungsentscheidungen zu treffen.

Herzlicher Empfang

Auf die Frage, ob sie sich den Amtsantritt, der von der Corona-Krise geprägt ist, nicht anders vorgestellt habe, verweist sie darauf, dass diese Entwicklung nicht überraschend gekommen sei. „In Anbetracht dessen, dass die Krise schon länger unseren Alltag bestimmt und bereits den Wahlkampf sowie den Wahltag selbst überschattet hat, konnte ich mich auf die besonderen Begleitumstände einrichten.“ Gleichwohl sei es schwer, sich den Beginn in einem Amt auszumalen, das man zuvor noch nicht ausgeübt hat, räumt die Architektin ein. Sie sei „überwältigt“ gewesen von dem herzlichen Empfang, der ihr im Kanderner Rathaus bereitet wurde. „Das Hereinkommen hat sich ein Stück weit auch wie ein Heimkommen angefühlt“, meint sie mit Blick auf den Umstand, dass sie zuvor im Kanderner Bauamt tätig war und daher viele Mitarbeiter bereits kannte.

Corona-Krise latent dabei

Die Corona-Krise sei zwar stets „latent dabei“, wie Penner sagt. Aber: „Die Kollegen haben es im Griff.“

Die Büros im Rathaus sind derzeit im Schichtbetrieb jeweils vormittags und nachmittags besetzt, so dass die notwendigen Abstandsregeln problemlos eingehalten werden können.

Da das bereits in den Wochen vor Penners Amtsantritt so war, haben sich die Abläufe eingespielt. „Vieles wird am Telefon erledigt, bei Besprechungen achten wir ebenfalls darauf, dass der Abstand eingehalten wird“, sagt Penner.

Vorerst keine Corona-Zahl

In Bezug auf das Nennen der Zahl der Corona-Infizierten in Kandern sagt die Bürgermeisterin, dass sie sich grundsätzlich an die Absprache der Bürgermeister im Landkreis Lörrach halten wolle, die auch ihr übergangsweiser Stellvertreter Johann Albrecht verfolgt hat. „Ich stehe hinter der Entscheidung von Johann Albrecht, dass die Zahl der Infizierten in Kandern vorerst nicht genannt wird“, betont Penner.

Dies war immer wieder in Leserbriefen an unsere Zeitung gefordert worden, auch nachdem das Ärzte-Ehepaar Gieringer in einem Leserbrief von einer „gut zweistelligen Zahl positiv Getesteter im Raum Kandern“ gesprochen hat (wir berichteten am 3. April).

„Ich habe in meinem Wahlkampf immer auf Transparenz gesetzt, das gilt auch in Bezug auf das Nennen der Corona-Zahlen“, sagt Penner. Sie werde beim Landratsamt nachfragen und abwarten, ob und wann die konkreten Fallzahlen für Kandern genannt werden können, ohne gegen die bisher geltende Absprache zu verstoßen (siehe auch nebenstehende Artikel).

Erste Sitzungen stehen an

Abseits von Corona ist Penner derzeit damit beschäftigt, sich in die anstehenden Themen einzuarbeiten. Ihre erste Sitzung wird sie am Donnerstag, 23. April, leiten, wenn sich ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses der Technische Ausschuss trifft.

Als nächstes steht die Gemeinderatssitzung an, die für Montag, 27. April, vorgesehen ist und in der Kandertalhalle in Wollbach unter Wahrung des notwendigen Sicherheitsabstands stattfinden soll. Dann wird Penner offiziell als Bürgermeisterin vereidigt, wobei sie bereits jetzt über die vollständige Verwaltungsbefugnis verfügt. Die Vereidigung ist eine reine Formsache.

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