Kandern Arbeiten könnten 13,5 Millionen kosten

Jennifer Ningel
In Tannenkirch werden Container als Übergangslösung während der Sanierung benötigt – wie hier in Mauchen. Foto: Jennifer Ningel

Die Kanderner Grundschulen sollen ausgebaut werden, sodass eine Ganztagsbetreuung beziehungsweise eine flexible Nachmittagsbetreuung angeboten werden kann. Das wird vor allem in Tannenkirch teuer.

Seit Jahren steht die Sanierung der Tannenkircher Grundschule auf der Agenda des Kanderner Gemeinderats. Nun, da es den gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen geben wird, muss die Stadt beide Grundschulen – Kandern und Tannenkirch – dafür aufrüsten. Bereits im November 2023 hat das Gremium das Architektur „Lentz.Frings.Partner.Architekten“ (LFP Architekten) beauftragt. Nun haben Maike Brackmann, Partner bei LFP Architekten, und Hochbauamtsleiterin Judita Kovac den aktuellen Stand der Planungen vorgestellt.

Förderanträge gestellt

Für beide Grundschulen wurden Förderanträge für den Ausbau der Nachmittagsbetreuung gestellt, erklärte Kovac. Weiterhin sollen im Herbst zwei weitere Anträge für die Tannenkircher Grundschule gestellt werden – einer für Sanierung und Ausbau des schulischen Trakts (Schulbauförderung) sowie einer für Sanierung und Ausbau der Mehrzweckhalle (Sportstättenförderung).

Eine Prüfung der Fundamente habe ergeben, dass der bestehende Anbau der Kanderner Grundschule nicht aufgestockt werden kann. Daher sei nun eine Erweiterung des Anbaus in Richtung Schulhof geplant, erklärte Brackmann. Da dort nur ein „kleiner Anbau“ realisiert werden kann, könne Kandern nicht der Standort einer Ganztagsschule sein. Positiv sehe Brackmann dagegen, dass die Substanz der Schule an sich gut sei.

Augenmerk bleibt das alte Schulgebäude

Den Anbau stellt Brackmann sich als „kleines Häuschen mit Glaswänden“ vor. Somit solle das Hauptaugenmerk die denkmalgeschützte Schule bleiben. Im Anbau würde die Mensa und die Küche untergebracht werden. Der bestehende Anbau würde dann für die flexible Nachmittagsbetreuung genutzt werden. Weiterhin würden einige Räume im Schulgebäude umgenutzt werden. Die Gesamtbaukosten würden bei 2,3 Millionen Euro liegen, sagte Brackmann.

In Tannenkirch sehe die Lage anders aus. „Es gibt einen massiven Sanierungsstau im Bestandsgebäude“, erklärte die Architektin. Auch gebe es „dringenden Handlungsbedarf beim Brandschutz“. Neben der Sanierung seien zwei Anbauten – beide auf dem Gelände des Pausenhofs – geplant.

Anbau auf dem Hang

Um der Schule ein „Gesicht“ zu geben, ist ein Anbau auf dem Hang an der Straße „Kirchmättle“ geplant. Hier soll im Untergeschoss eine Mensa mit Küche entstehen, Umkleiden und ein Eingang für die Nachmittagsbetreuung im Rahmen der Ganztagsschule. Darüber sollen sich dann Gruppenräume, die Schulbücherei und das Foyer mit Haupteingang befinden. Im eingeschossigen Anbau auf der anderen Seite der Schule sollen zwei weitere Klassenzimmer untergebracht werden. Aufgrund der Anordnung würde ein U entstehen. Die Kosten würden sich hier auf rund 11,2 Millionen Euro belaufen, sagte Brackmann. Die Kosten beinhalten auch die Schulcontainer, die während der Sanierung die Klassenzimmer ersetzen würden.

Die Arbeiten wurden in vier Projekte unterteilt, die von der Stadtverwaltung priorisiert wurden. Als wichtigsten Punkt sieht die Verwaltung die Sanierung der Tannenkircher Grundschule und die Erweiterung von bereits notwendigen Räumen. Dahinter stehe der Anbau und die Umbauten in der Kanderner Schule gefolgt von dem Anbau für die Nachmittagsbetreuung der Tannenkircher Grundschule. Der letzte Punkt der Prioritätenliste ist die Sanierung der Mehrzweckhalle mit notwendigen Räumen für den Sportunterricht. Die Punkte sollen „vorbehaltlich der verfügbaren Haushaltsmittel“ umgesetzt werden – also wenn die Stadt die Förderungen bekommt und das Geld für den Bau hat.

Ganztags wäre kostenlos für Eltern

Der Gemeinderat hat am Montag, 5. August, zu entscheiden, ob er den Planungen des Architekturbüros zustimmt, die Prioritäten genauso setzt und ob die Planungsleistungen ausgeschrieben werden sollen.

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